Stadtentwicklung Calbes kleines Rathaus: Wie umfangreich wird die Sanierung?
Die Stadträte beschäftigen sich erneut mit dem Bauvorhaben des kleinen Rathauses in Calbe. Die Kommune kann hier mit neuen Förderprogrammen noch viel mehr erreichen.

Calbe. - Der Bauantrag ist eingereicht und demnächst sollen die Sanierungsarbeiten am kleinen Rathaus von Calbe beginnen. Der Verwaltungsbau soll dabei mit öffentlichen Fördermitteln aus dem Städtebauprogramm auf den aktuellen baulichen Stand gebracht werden. Was sich an dem Verwaltungsbau ändern soll und warum auch Bürger von den Sanierungen profitieren werden.
Die ganzen Leitungen in dem Haus sollen dabei erneuert werden. Dabei wird es auch einen Umbau geben. Denn ein Aufzug soll in das Gebäude eingebaut werden. Damit können dann auch in Zukunft Menschen, die nicht so mobil sind, die Behörden in dem Gebäude erreichen. Vor allem das Einwohnermeldeamt hat hier seinen Sitz. Es ist die Behörde in der Kommune mit dem größten Publikumsverkehr, da die Einwohner regelmäßig ihre Ausweispapiere erneuern lassen müssen.
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Die Stadträte beschäftigen sich in dieser Woche erneut mit dem Bauvorhaben. Denn die Verwaltung hat nun mehrere Varianten erarbeitet. Beschlossen hat der Stadtrat die Sanierung des kleinen Rathauses bereits Ende 2020. Vor zwei Jahren entschieden sich die Stadträte in einer weiteren Abstimmung dafür, in dem Gebäude künftig einen Versammlungsraum im Obergeschoss einzubauen. Hier soll sich künftig der Stadtrat treffen und beraten.
Saal für Veranstaltungen in Calbe
Auch den Bürgern von Calbe soll der Saal künftig für Veranstaltungen zur Verfügung stehen, hatte Bürgermeister Sven Hause versprochen. Denn es mangelt an großen Versammlungsräumen in der Kleinstadt. Das zeigte sich bei vielen Gelegenheiten in der Vergangenheit.
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Nun müssen sich die Stadträte noch einmal mit dem Projekt befassen, denn es gibt aktuell noch weitere Änderungen. Vor zwei Jahren wurden die Gesamtkosten für die Sanierung und den Umbau noch auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt. „Auf Grund des zeitlichen Versatzes zur ersten Kostenschätzung sowie hinzugetretenerUmstände zum Brandschutz, Denkmalschutz und sonstigen bauordnungsrechtlichen Vorgaben, beläuft sich die derzeitige Kostenschätzung auf 2.325.689 Euro“, heißt es jetzt in einer Beschlussvorlage für die Stadträte.
Allerdings gibt es auch einen Lichtblick. So gibt es inzwischen ein weiteres Förderprogramm, in dem die Steigerung der Energieeffizienz im Vordergrund steht. So könne die Kommune in Zukunft einen Beitrag zur Senkung der Energiekosten und Treibhausgasemission leisten, heißt es hier. Zudem würden sich deutliche Reduzierungen der erforderlichen Eigenmittel für die Stadt selbst ergeben.
Stadtrat entscheidet
Die Stadträte sollen nun entscheiden, wie weit die Steigerung der Energieeffizienz getrieben werden soll. So schlägt die Bauverwaltung vor, das Gebäude von innen zu dämmen. Das soll Heizkosten sparen, wenn die Wände nicht mehr unnötig erwärmt werden müssen. Außerdem sollen die Fenster und die Außentüren erneuert werden. Gerade über die Fenster verlieren Gebäude einen Teil ihrer Energie.
In einer weitergehenden Variante könnte die Kommune das Gebäude noch mehr ertüchtigen und noch besser ausrüsten. So könnte das Haus innen komplett mit Fußbodenheizungen ausgestattet werden. Die Fußbodenheizung wäre vorteilhaft, wenn das Haus später einmal umgerüstet werden soll, was die Heizung angeht. Wenn die Kommune hier beispielsweise den Einbau einer Wärmepumpe plant, wäre eine Fußbodenheizung eine ideale Voraussetzung. Denn durch die deutlich niedrigen Temperaturen, auf die eine Wärmepumpe das Wasser im Heizkreislauf erwärmt, wird eine große Fläche zum Heizen benötigt.
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Daneben könnte die Kommune in der Ausbauvariante auch noch eine Förderung für den Aufbau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach erhalten. In Zukunft könnte so ein Teil des benötigten Stroms direkt vor Ort erzeugt werden und das Haus ein Stück weit unabhängiger machen. Auch von der Kostenseite würde sich die Investition für die Kommune lohnen.
Die Stadträte sollen nun entscheiden, wie weit die Stadt den Umbau treiben soll. Dabei steigen auch die Kosten für die Kommune. Allerdings könnte sich die Stadt auch den Mehraufwand leisten und das alte Verwaltungsgebäude bei der Energieeffizienz ganz weit nach vorne bringen. Das letzte Wort haben hier die Stadträte.