1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Kultur: Die Salzländer Nachtfotografen erstürmen Schloss Dornburg auf der Suche nach Motiven

Kultur Die Salzländer Nachtfotografen erstürmen Schloss Dornburg auf der Suche nach Motiven

Licht und Perspektive sind nur zwei wichtige Punkte für die Hobbyfotografen. Stetig wechseln sie ihre Position, um ein neues Bild auf das Motiv zu bekommen. Doch das ist nur ein Teil, denn die blaue Stunde rückt näher und das ist schließlich der Grund, warum sie sich am Schloss Dornburg getroffen haben.

Von Stefan Demps 17.07.2023, 10:38
Die Salzländer Nachtfotografen und ihre liebste Beschäftigung, während sie auf die blaue Stunde warten. Mit dem Handy oder der Kamera werden unzählige Bilder gemacht.
Die Salzländer Nachtfotografen und ihre liebste Beschäftigung, während sie auf die blaue Stunde warten. Mit dem Handy oder der Kamera werden unzählige Bilder gemacht. Foto: Heike Nowak

Schönebeck - Es ist noch viel Zeit bis zur Blauen Stunde, doch die Salzländer Nachtfotografen schwärmen bereits aus. Die Blaue Stunde, so wird die Zeit zwischen Dämmerung und Nacht genannt, wenn das Abendrot langsam verblasst. Dann herrscht ein blaues Lichtspektrum vor, bevor die Schwärze der Nacht komplett einsetzt. Doch bis dahin gibt es viel zu entdecken und zu fotografieren. Ihr Equipment haben sie natürlich dabei. Elf Hobbyfotografen mit Rucksäcken, Kameras, Stativen und einer Menge Kreativität. Sie stürmen das Schloss Dornburg auf der Suche nach Motiven. „Der Zaun vor dem Schloss ist nicht so dekorativ“, findet Ralf Patela. Doch ist er sehr optimistisch, genug Dinge zu finden, die es zu fotografieren gibt. „Das Licht ist etwas besonderes. Das wertet das Motiv auf“, erläutert er, bevor er in den unzähligen Räumen des Schlosses verschwindet.

Die Erlaubnis haben sich die Fotografen vorher natürlich besorgt. Karla Braune ist es diesmal gewesen, die sich darum gekümmert hat. Nach kurzer Internetrecherche und einige Telefonaten gestattete der Eigentümer den Zutritt und die Fotografien. „Das Schloss bietet viele Motive“, ist Karla Braune begeistert. Gerade steht sie in einem der Säle und fotografiert den Einfall der Sonne.

Der Lichteinfall sei es gewesen, der sie fasziniert hat. Doch gleich wird sie sich umdrehen und in die andere Richtung fotografieren. Da ist es die Abkehr des Lichtes, die sinnstiftend für das Motiv sein wird. „Die Treppen werde ich nachher noch von oben bis unten knipsen“, weiß die Fotografin jetzt schon.

Dort ist gerade Christian Koch beschäftigt. Er schätzt, dass er um die 100 Bilder machen wird. „Hochladen werde ich vermutlich zwei oder drei“, schätzt der kritische Fotograf ein. Ihm hat es die Treppe angetan beziehungsweise der Blick nach unten angetan. Sein Stativ in den Händen haltend fotografiert er aus dem dritten Stock das unten stehende Sofa. Ihn fasziniert vor allem die Perspektive, die sich ihm bietet. „Ob das am Computer auch noch so sein wird, kann ich noch nicht sagen“, hofft Christian Koch auf eine gute Ausbeute.

Klaus Degen fotografiert lieber Gebäude als Menschen. „Gebäude bewegen sich nicht“, lacht er. Gerade im leichten Dämmerlicht ist jede Bewegung zu viel. Das Dornburger Schloss hat er nicht zum ersten Mal vor der Linse. „Diesmal können wir rein“, nennt er einen Unterschied.

Knappe zwei Stunden sind die Salzländer im Schloss unterwegs. Dann kommt die Zeit, auf die die Hobbyfotografen gewartet haben, – die blaue Stunde. Herrschte Hektik im und vor dem Schloss ist es nun still und in freudiger Erwartung. Am Ende war nur der Zaun dann kein größeres Problem mehr für das Bild.