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Wirtschaft Energieautarke Fabrik: Wann baut Florida Eis neue Produktion in Schönebeck auf?

Die Pläne zum Bau einer modernen Fabrik in Schönebeck durch den Berliner Eishersteller „Florida Eis“ wurden schon mehrfach aufgeschoben. Die Volksstimme hat nachgefragt: Wann wird endlich gebaut und was ist Ursache der Verzögerungen?

Von Paul Schulz 15.01.2025, 17:48
So könnte die neue Fabrik von Florida Eis im Industriepark West in Schönebeck aussehen.
So könnte die neue Fabrik von Florida Eis im Industriepark West in Schönebeck aussehen. Grafik: Florida Eis

Schönebeck. - Der Baustart für die neue Eisfabrik des Berliner Herstellers Florida Eis im Industriepark West in Schönebeck ist in den vergangenen Jahren und Monaten immer weiter aufgeschoben worden. Nur zur Erinnerung: Anfangs wollte Geschäftsführer Olaf Höhn schon im Mai 2022 mit der Errichtung der neuen Produktionsstätte beginnen. Die schlechte Nachricht: Außer der Errichtung und Einweihung eines Windbaums zur Stromerzeugung auf dem Areal in der Wilhelm-Dümling-Straße ist im Grunde nicht viel passiert. Die gute Nachricht: Das Unternehmen hält weiter an dem Vorhaben in Schönebeck fest.

So teilt Olaf Höhn auf Anfrage der Volksstimme mit: „Der Neubau unserer Produktionsstätte ist ein wichtiger Schritt für Florida Eis, um der stetig wachsenden Nachfrage nach unseren Eis gerecht zu werden und unseren Erfolg nachhaltig auszubauen.“ Aktuell stoße das Unternehmen bereits an die eigenen Produktionskapazitäten, weshalb eine weitere Fabrik umso wichtiger sei. „Der neue Standort in Schönebeck ermöglicht es uns, unsere Produktion deutlich zu erweitern, innovative Technologien einzusetzen und gleichzeitig unsere hohen Qualitätsstandards beizubehalten“, sagt Olaf Höhn.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Bau unserer neuen Produktionsstätte in Schönebeck so bald wie möglich zu realisieren.

Olaf Höhn, Geschäftsführer Florida Eis

Zwar klingt das so, als würde die Fabrik schon stehen, aber dem ist nicht so. Jedoch geht man bei Florida Eis davon aus, dass im Laufe des Jahrs 2025 mit dem Bau begonnen werden kann. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Bau unserer neuen Produktionsstätte in Schönebeck so bald wie möglich zu realisieren“, so Geschäftsführer Höhn.

Das Projekt ist dabei in mehrere Bauabschnitte unterteilt, um eine möglichst effiziente und flexible Umsetzung zu erreichen. Im ersten Abschnitt konzentrieret sich das Unternehmen auf die Errichtung der Produktionshallen und der notwendigen Infrastruktur, um schnellstmöglich mit der Eisproduktion starten zu können. Im zweiten Bauabschnitt soll die Errichtung eines modernen Verwaltungsgebäudes folgen.

Hin zur Energieautarkie

Die Fabrik selbst soll künftig energieautark betrieben werden können, die benötigte Energie also komplett selbst produzieren. Dieses ambitionierte Ziel sei bei der Planung durchaus herausfordernd, so Olaf Höhn. Der Fokus liege aber daher stark auf Nachhaltigkeit und modernster Technologie. „Hierzu gehört insbesondere die Einbindung von Solarmodulen, Windkraft, Abwärmenutzung sowie die Implementierung einer energieeffizienten Kühltechnik und die intelligente Verknüpfung mit einem umfassenden Energiemanagementsystem“, erklärt Höhn, der sich als Maschinenbauingenieur selbst maßgeblich um Koordination, Planung und Entwicklung dieser Aspekte kümmert.

Lesen Sie auch:Neue Fabrik von Florida Eis in Schönebeck kommt später - aber besser?

Ein Beispiel für die dazu gehörenden Überlegungen nennt der Geschäftsführer auch. So prüft Florida Eis aktuell in einer Versuchsanlage die Effizienz von PVT-Modulen. „Diese Technologie, die sowohl Strom als auch Wärme erzeugt, hat potenziell einen wesentlichen Einfluss auf die gesamte technische Gebäudeausrüstung (TGA). Die entsprechenden Planungen hierfür werden gerade intensiv vorbereitet und abgestimmt, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt“, teilt Olaf Höhn mit. Er sei davon überzeugt, dass sich dieser Aufwand langfristig auszahlen werde und einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leiste.

Windkraft nutzen

Auch Windkraftanlagen sind in dem Energiekonzept ein wichtiger Bestandteil der Planungen. „Wir prüfen derzeit die technischen Möglichkeiten und die Realisierbarkeit im Detail, um eine optimale Lösung zu realisieren. Dies ist für einen späteren Bauabschnitt vorgesehen“, informiert der Florida Eis-Chef.

Voraussichtlich wird Florida Eis rund 25 Millionen Euro in den neuen Standort investieren, wobei ein Teil der Finanzierung durch Fördermittel gedeckt werden soll. „Diese Summe bezieht sich auf die ersten Bauabschnitte. Für die weiteren Bauabschnitte, die zum Beispiel die Umsetzung weiterer Nachhaltigkeitsmaßnahmen und den Bau weiterer Gebäudeteile umfassen, werden zusätzliche Investitionen eingeplant“, so Höhn.