Fanclubs FCM-Fans sind heiß auf den Saisonstart
Der 1. FC Magdeburg empfängt am Sonntag den FC St. Pauli. Glauben die Anhänger im Salzlandkreis an den Klassenerhalt?
Schönebeck/Staßfurt l „Wir sind wieder da!“ steht auf dem blau-weißen T-Shirt von Mario Bolze. „Der FCM wurde schon so oft abgeschrieben. Aber wir Fans halten immer zum Club“, sagt der Vorsitzende des Fanclubs Kollektiv Elbenau. Gegründet wurde der Fanclub im Jahr 2015, er zählt derzeit 28 Mitglieder.
„Einmal FCM, immer FCM.“ Und in der vergangenen Saison ist erstmals das gelungen, was lange Zeit keiner für möglich gehalten: Der FC Magdeburg ist tatsächlich in die zweite Bundesliga aufgestiegen. „Mein Sohn hatte an dem Tag Jugendweihe. Danach haben wir uns noch die zweite Halbzeit im Stadion angeschaut und sind im schwarzen Anzug auf den Platz gestürmt“, erinnert sich der 47-jährige Angestellte aus Elbenau.
An diesem Wochenende nun empfängt der FCM den 1. FC St. Pauli aus Hamburg zum Auftaktspiel im heimischen Stadion. „Das ist gut. Denn wir haben mit St. Pauli noch eine Rechnung offen“, sagt Mario Bolze. Damals, im Juni 2007, verhinderten die Kicker vom Kiez-Club den Aufstieg der Magdeburger in die 2. Bundesliga. Nun ist Zeit für die Revanche. Zum ersten Heimspiel werden fast alle der 28 Mitglieder des Kollektivs Elbenau beim Fanmarsch vom Magdeburger Markt zum Stadion dabei sein, bei dem mehrere Tausend Teilnehmer erwartet werden. „Die Stimmung ist nirgends so gut wie beim FCM.“
„Ich bin guter Hoffnung, auch wenn das Spiel alles andere als einfach wird“, sagt der Vorsitzende des Kollektivs. „Das gilt auch für die gesamte Saison.“ So richtig einschätzen könne er die neue Mannschaft vor dem ersten Spiel noch nicht, auch wenn der Trainer offenbar alles gut im Griff hat. Doch auch wenn Bolze sich noch nicht auf den Klassenerhalt festlegen mag: „Wir gehen immer zum FCM, egal in welcher Liga wir spielen.“
Eine schwere Saison erwartet auch Martin Kühnert. „Uns ist allen klar, dass es in der 2. Liga kein Fallobst gibt. Das sind alles gute Vereine“, sagt der Vorsitzende des FCM-Fanclub Alt-Staßfurt. Der 49-jährige Angestellte der Staßfurter Stadtverwaltung hat den Verein bereits 1980 mitgegründet. „Bei meinem ersten Spiel haben wir Rot-Weiß Erfurt 4:1 geschlagen. Seitdem bin ich dabei“, erzählt er.
„Beim FCM gibt es einfach einen ganz besondere Zusammenhalt, unsere Tradition und die gemeinsamen Erinnerungen.“ Martin Kühnert hat sogar ein Lied für seinen Verein geschrieben: „Immer wieder FCM“. Und welchen Tipp gibt der Vereinsvorsitzende ab? „Ich hoffe auf ein 2:1“, sagt Kühnert. Genauso, wie er auf den Klassenerhalt hofft. Doch das wird erst der Verlauf der Saison zeigen.
Zuversichtlicher ist hingegen Michael Steffen. Der sportliche Leiter von Union Schönebeck hat vor Jahrzehnten selbst in der A-Jugend des FCM gespielt. „Ich glaub‘, dass Magdeburg gute Chancen auf den Klassenerhalt hat“, sagt der 50-Jährige. „Die Mannschaft ist absolut zweitligatauglich und ein Neuling wird vielleicht von den anderen Mannschaften unterschätzt.“ Doch zumindest die Fans würden in jedem Fall ernst genommen. Denn: „Die gute Stimmung in Magdeburg hat sich schon seit langem herumgesprochen“, sagt er.
