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Feuerteufel Das kostet die Brandserie in Ostelbien

Die Bekämpfung der Stapelbrände in Ostelbien hat richtig Geld gekostet: von einigen hundert Euro bis über 20.000 Euro pro Einsatz.

Von Paul Schulz 01.09.2020, 01:01

Pretzien/Plötzky l Innerhalb von drei Monaten hat es östlich der Elbe mehrfach gebrannt. Zwischen dem 1. April und dem 2. Juli sind die Feuerwehren der Stadt Schönebeck acht Mal zu Bränden ausgerückt. In den meisten Fällen galt es brennende Holzstapel zu löschen. Anhand der Feuerwehr-Kostensatzung der Stadt lässt sich auf die Minute genau berechnen, was die Einsatzkraft der Kameraden und die eingesetzte Technik gekostet haben.

Und das ist in Summe beachtlich: Auf 64.011,28 Euro belaufen sich die Kosten für die Einsätze, teilt Stadtsprecher Frank Nahrstedt auf Nachfrage mit. Die teils parallel alarmierten Einsatzkräfte aus dem Jerichower Land nicht mit inbegriffen.

Besonders kostenintensiv war demnach der Einsatz am 1. Juni, als ein Holzstapel am AWG-See II gebrannt hat. Dort waren 57 Kameraden und zehn Fahrzeuge aus Schönebeck im Einsatz. Die Einsatzdauer betrug insgesamt 292 Minuten. Abgerechnet nach der Kostensatzung der Feuerwehr sind somit Kosten in Höhe von rund 20.625 Euro angefallen.

Jedoch waren nicht alle 57 Feuerwehrleute die vollen 292 Minuten vor Ort. „Die maximale Einsatzdauer bezieht sich in den meisten Fällen nicht auf alle alarmierten beziehungsweise eingesetzten Kräfte. In der Regel konnten einige den Einsatz eher abbrechen. Die Kosten sind dementsprechend gestaffelt“, erklärt Nahrstedt.

Keine drei Wochen vor dem Brand am AWG-See stand ein Holzstapel an der Haberlandbrücke in Flammen. Mit rund 15.900 Euro war dies der zweitteuerste Einsatz im Rahmen der Brandserie. 48 Kameraden bekämpften die Flammen und verhinderten eine Ausbreitung des Feuers.

Die Feuerwehr Pretzien/Plötzky war mit einem Löschgruppenfahrzeug (LF) 10/6, einem LF 8/6 und einem Mannschaftstransportwagen vor Ort. Die Wehr in Bad Salzelmen rückte mit einem Einsatzleitwagen und einem Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 aus. Ein weiteres TLF kam aus der Wehr in der Tischlerstraße sowie ein LF 16/12. Die Kameraden aus Elbenau waren mit einem LF 10/6 vor Ort. In Summe also acht Fahrzeuge.

Der Brand eines Holzstapels im Bereich des Waldsees am 2. Juli hat nach den Berechnungen der Kostensatzung rund 12.400 Euro gekostet und war damit der drittteuerste Einsatz. Am „günstigsten“ war die Bekämpfung eines Heckenbrandes in Plötzky am 7. Mai. Der Einsatz kostete rund 840 Euro.

Die übrigen vier Einsätze im Rahmen der Brandserie haben jeweils zwischen 2900 Euro und 4400 Euro gekostet.

Zudem ist erwähnenswert, dass neben der Dimension der Holzstapel auch die Wetter- und Vegetationsbedingungen einen sehr unterschiedlichen Einsatz der Kräfte und Mittel verursachten. Das erkläre auch, warum die Zahlen so schwankend ausfallen, teilt Nahrstedt mit

Generell sind viele Faktoren für den Kräfte-Mittel-Einsatz ausschlaggebend. So zum Beispiel der Informationsgehalt der Erstmeldung bei der Leitstelle: Wie groß ist das Feuer, was brennt wo, wo ist die nächste Wasserentnahmestelle, werden die Kräfte per Pendelverkehr versorgt oder können Schläuche verlegt werden, müssen Kräfte nachgefordert werden? Die Antworten auf diese und weitere Fragen beeinflussen, welche Wehren mit welcher Technik ausrücken – und letztlich auch, was ein Einsatz kostet.