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Fischsterben Koi-Herpes verseucht Kiessee

Was hat den Tod hunderter Fische im Babrbyer Kiessee Süd ausgelöst. Es könnte mit einem japanischen Fischvirus zu tun haben.

Von Thomas Linßner 13.07.2020, 01:01

Barby l „Das Ergebnis liegt vor und ist das schlechteste, was passieren konnte. Es ist das Koi-Herpes-Virus“, teilt Winfried Schiffel vom Angelsportverein Elbe-Saale Barby auf Volksstimme-Nachfrage mit.

Dem war vor gut einer Woche ein unerklärliches Fischsterben im Kiessee Süd am Werkleitzer Weg voraus gegangen. Den Anglern war das apathische Verhalten und ein orientierungsloses Umherschwimmen der Karpfen aufgefallen. Durch die Männer wurden danach rund 300 Kilogramm tote Fische aus dem Wasser geholt, überwiegend Karpfen. Zur Sicherheit ist seitdem das Angeln und Baden bis auf Widerruf verboten.

Alle Angler, die ab dem 20. Juli am Kiessee Süd waren, wurden aufgefordert, ihre Ausrüstung zu desinfizieren, da eine Übertragung auf ein anderes Gewässer möglich sei. Heute haben die Barbyer Angler einen Termin im Veterinäramt, um Einzelheiten zu erfahren und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Koi-Herpes ist eine hochinfektiöse Viruserkrankung, an der befallene Fische in 80 bis 100 Prozent sterben. Da sich die Krankheit, wenn ein Tier erst mal befallen ist, seuchenhaft ausbreitet, sind bei ihrem Auftreten besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Das Virus kann über Wasser, Schlamm, Pflanzen und infizierte Teichsysteme übertragen werden. Der Krankheitsverlauf ist stark abhängig von der Wassertemperatur, in der sich die Fische aufhalten. Bei niedrigen Temperaturen verläuft die Krankheit meist schleichend. Bei Temperaturen über 30 Grad stagniert die Krankheit.