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Fördergeld Ein Stück Europa in Calbe

Wie macht sich Europa wirtschaftlich in Calbe bemerkbar? Unter anderem durch Europäische Fonds für regionale Entwicklung.

Von Paul Schulz 04.03.2019, 00:01

Calbe l Kleine und mittelgroße Unternehmen wettbewerbsfähig halten, den Klimaschutz forcieren und Innovationen fördern – diese Schwerpunkte sind in der aktuellen Förderperiode (2014-2020) des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gesetzt.

Auch Unternehmen in der Stadt Calbe werden mit EFRE-Mitteln unterstützt. Ein Beispiel dafür ist das Grafische Centrum Cuno GmbH & Co KG (GCC) im Gewerbegebiet Calbe-West. Pressesprecher des Unternehmens, Heinzgeorg Oette, sagt: „Das Grafische Centrum Cuno hat – wie Hunderte anderer Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen – in den Jahrzehnten seit der deutschen Wiedervereinigung von EU-Förderprogrammen, insbesondere vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung profitiert.“

Vor allem der Bau einer weiteren Produktions- und Logistikhalle und die Inbetriebnahme neuer Technik wurde mit EFRE-Geldern unterstützt.

Der finanzielle Gesamtumfang des Projektes: 15 Millionen Euro. Laut Heinzgeorg Oette haben jedoch „umfangreiche Eigenmittel“ des Unternehmens die Basis für dieses Vorhaben ausgemacht. Ergänzt wurden diese mit Geldern aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Laut Christoph Hartmann, Referent der EU-Verwaltungsbehörde für die ESI-Fonds im Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt, wurde das Projekt des GCC mit 3,014 Millionen Euro aus dem Fond unterstützt.

Zudem haben sowohl Land als auch Bund jeweils 367.949 Euro dazugegeben. Das sind insgesamt 3,75 Millionen Euro Förderung. Die Projektkosten wurden also zu 25 Prozent von Land, Bund und EFRE getragen.

Manfred Cuno, geschäftsführender Gesellschafter in dem Unternehmen, unterstreicht die Bedeutung Europas: „Die Europäische Union war und ist, ganz abgesehen von ihrer enormen politischen Bedeutung für ein friedliches und kooperatives Europa, von großem Gewicht für jedes Unternehmen speziell auch in den neuen Bundesländern.

Durch die von ihr aufgelegten Strukturpakete, in die natürlich auch Landesmittel einfließen, ist es leichter, anspruchsvolle Vorhaben zu stemmen.“ Zudem profitiere letztlich auch jeder einzelne Beschäftigte. Als Beispiele nennt Manfred Cuno sichere Arbeitsplätze und die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter.

Heinzgeorg Oette teilt zudem mit, dass eine Vielzahl europäischer Richtlinien und Standards Einfluss auf das GCC haben.

Dies betreffe die tägliche Produktion, internationale Ausschreibungsprozesse, den Einkauf des Materials und vieles mehr. Problematisch sei gelegentlich, dass nationale Regelungen über EU-Forderungen hinausgehen oder nicht passend zu denen anderer Mitgliedsstaaten sind.

Ein anderes Calbenser Unternehmen, das mit EFRE-Geldern gefördert wurde, ist die CNC-Dreherei und Fräserei Werner Brandt. Auch in diesem Fall wurde die Betriebsstätte ausgebaut.

Die Gesamtkosten des Projektes: 750.000 Euro. Aus dem EFRE stammen 213.062 Euro. Bund und Land haben jeweils 24.718 Euro bereitgestellt, wie Christoph Hartmann mitteilt. 35 Prozent der Projektkosten wurden dementsprechend von Land, Bund und EFRE getragen.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen, dass durchaus auch größere Summen europäischer Gelder nach Calbe gelangen, und dass Europa mehr Einfluss in der Region hat, als vielleicht auf den ersten Blick erkennbar ist.