Weihnachtlicher Markt in der Schönebecker Innenstadt ging gestern zu Ende / Petrus hatte mit dem Wetter ein Einsehen Fünf Tage Besinnung und Spaß: Händler mit Nikolausfest zufrieden
Schönebeck l Eine Respektsperson scheint der Weihnachtsmann auch nur noch bei den ganz ganz Jüngeren zu sein. Als Knecht Ruprecht gestern über den Nikolausmarkt in Schönebeck marschierte, um die kleinen und großen Kinder zu überraschen, musste er ganz schön was aushalten. "Lass mich mal in deinen Bart fassen", meinte ein ältere Dame. Und ohne eine Antwort abzuwarten, wuselte sie dem Alten am Kinn rum. Und ein Knirps wollte von dem Rotmantel wissen: "Was? Du bist der echte Weihnachtsmann?"
Der nahm es mit Humor. Hinter der Maske versteckte sich Jens Müller, der gemeinsam mit Jeff Lammel als Nachtwächter in der Passage vor dem Salzturm hin und her lief. Sie ließen sich nicht nur geduldig zum 186. Mal "Oh Tannenbaum" vorsingen, sondern luden die Kinder auch zu einer Märchenstunde ein.
"Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden", resümierte gestern Nachmittag Birgitt Grunert, die gemeinsam mit Händlern der Innenstadt das Nikolausfest auf die Beine stellte. Besonders gefallen hat am Freitagabend der Lampionumzug vom Rathaus bis zum "Elbblick". "Das war richtig schön", so die Händlerin.
Und so langsam wissen die Innenstadthändler auch die bürokratischen Hürden zu überwinden, die es vor diesen Festen immer wieder gibt. "Das klappt schon ganz gut", so Birgitt Grunert. So bewiesen die Händler in diesem Jahr Mut, als sie entschieden. das Fest nicht drei, sondern fünf Tage lang stattfinden zu lassen. "Für die Schausteller hat sich der Aufwand sicherlich gelohnt. Die haben bestimmt ihr Geschäft gemacht", schätzt die Organisatorin ein.
Und für die Händler in der Schönebecker Innenstadt? Für sie war das Nikolausfest eine Art "Kundenpflege". Die Geschäftstüren standen offen, wer wollte, konnte sehen, dass auch in der Elbestadt Potenzial vorhanden ist.
Trotz des Regens am Sonnabend suchten viele Schönebecker das traditionelle Fest am Rathaus auf. Petrus war es auch, der am Sonnabend den Line-Dancern einen Strich durch die Tanz-Rechnung machte. Die Freilichtbühne war einfach zu nass und zu glatt, so dass die Gefahr bestand, dass einer der Tänzer stürzen würde.
Ansonsten sahen die Bescher auf dem Nikolausfest bekannte Gesichter. Nicht nur mit einem sonst üblichen Stand, sondern mit einem weiteren Zelt verteten war der soziale Treff "Suppe und Seele". Dort konnten weihnachtliche Fotos für ein Euro gemacht werden - ein ideales Geschenk für Oma, Opa oder andere wichtige geschenkebringende Verwandte. Die Kulisse übrigens hat ein Migrant gestaltet.
Gestern Nachmittag wurde das Zelt zur Märchenstunde genutzt. Heiter, aber doch besinnlich lasen der Weihnachtsmann und der Nachtwächter die Geschichte "Weihnachtszauber".