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Heimatstube Grenzstein und Butterfass

Die Großmühlinger Zweitklässler sind nach Eggersdorf gewandert. Natürlich haben sie die Heimatstube besucht.

Von Klaus-Dieter Schmidt 13.06.2016, 23:01

Großmühlingen/Eggersdorf l Kurz vor Abschluss des Schuljahres stand für die zweite Klasse der Großmühlinger Grundschule ein Wandertag auf dem Programm. Es ging nach Eggersdorf. Hier wurden natürlich die Heimatstube und das Feuerwehrdepot besucht und besichtigt.

Doch bevor es in die Räumlichkeiten des kleinen Museums ging, ließen sie sich die steinernen Zeitzeugen erklären. Ein an der Heimatstube aufgestellter historischer Grenzstein soll an die mittelalterliche und teilweise noch bis ins 19. Jahrhundert währende Kleinstaaterei in Deutschland erinnern. Auf diesem Granitstein findet man die eingemeißelten Bezeichnungen „A 69 d“ (A steht für Anhalt) und „P 69 d“ (P steht für Preußen). Er war einer von vielen Grenzsteinen, die lange Zeit die anhaltinische Enklave Groß- und Kleinmühlingen markierte, die umgeben war von den Orten Eggersdorf, Eickendorf und Zens.

Heute besuchen die Kinder der genannten Orte gemeinsam die Grundschule in Großmühlingen, und von einer Trennung kann keine Rede mehr sein.

In der Heimatstube bestaunten die Kinder eine alte Küche mit vielen alten Haushaltsgegenständen, wie sie früher von den Omas genutzt wurden. Die Herstellung von Butter mittels Butterfass durfte ausprobiert werden. Das Werkzeug eines Hausschlächters lernten sie nicht nur kennen, sondern auch der Gebrauch wurde den Schülern erläutert. Als dann noch die alte Methode des Schlachtens mittels Dorn und Holzhammer gezeigt wurde, lief einigen ein Schauer über den Rücken.

Höhepunkt war aber die Besitznahme der alten Schulbänke, denn jetzt konnte man das Schreiben auf der Schiefertafel ausprobieren. Heute geht der moderne Schüler nicht mehr mit Schiefertafel, Schwamm, Schieferkasten, Brottasche und die Mädchen mit dem Handarbeitskörbchen zur Schule, sondern das Smartphone gehört natürlich dazu. Das war sogar bei der Führung ersichtlich, denn viele der Schüler dokumentierten das Gesehene während der Erläuterungen sofort mit ihren modernen Kommunikationsmitteln. Im Anschluss erfuhren die Kinder Wissenswertes über die Feuerwehrarbeit und durften Zielübungen mit der Kübelspritze durchführen.

Klassenleiterin Birgit Scholz, ihr Elternkuratorium und natürlich die Kinder bedankten sich abschließend bei den Gastgebern für die gemachten Ausführungen mit einem Lied.