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Illegaler Müll 6000 Euro Strafe für Müllsünder

Im November 2018 wurden drei Tonnen Sperrmüll illegal entsorgt. Nun ist das Bußgeld rechtskräftig.

Von Kaya Krahn 04.05.2020, 23:01

Großmühlingen/Bernburg l Ein Feldweg in Großmühlingen, auf diesem ein alter Computer, eine Puppe, ein Fahrrad und noch rund drei weitere Tonnen Sperrmüll. Dieses Bild bot sich im November 2018 den Bewohnern der Gemeinde Bördeland.

Nach eineinhalb Jahren wurde nun ein Hausmeister aus Magdeburg für die illegale Müllentsorgung belangt. 6000 Euro muss der Mann zahlen. 1000 Euro mehr, als für die Tat eigentlich vorgesehen – er hatte sich zusätzlich einen wirtschaftlichen Vorteil verschafft.

Bürger erkannten damals den Hausrat, wodurch die Herkunft des Mülls ermittelt werden konnte – jedoch nicht der Täter. Denn der Sperrmüll aus einem Mehrfamilienhaus in der Gemeinde wurde angeblich ordnungsgemäß entsorgt. 1200 Euro zahlte der Eigentümer des Mehrfamilienhauses dafür einem Hausmeisterdienst. Doch statt ihn sachgemäß zu entsorgen, transportierte dieser den Unrat nur wenige hundert Meter zu dem besagten Feldweg.

Das Geld steckte der Hausmeister in die eigene Tasche, was zu der Erhöhung seines Bußgeldes führte. Landrat Markus Bauer (SPD) erklärt laut einer Mitteilung: „Wenn sich auch die Ermittlungen einer solchen Tat als schwierig gestalten, zeigt dieser Erfolg, dass sich kein Umweltsünder sicher sein kann. Wir werden auch künftig alle Anstrengungen unternehmen, die Täter ausfindig zu machen.“

Der Sperrmüll lag rund 400 Meter nordöstlich des Autobahnparkplatzes Dreihöhenberg auf einem Feldweg. Zur Beseitigung rückte der Kreiswirtschaftsbetrieb an. Vier Fuhren und einen Arbeitstag brauchten die Fahrer, um den ganzen Müll zu beseitigen. Die Altreifen mussten separat entsorgt werden. Die Zuständigkeiten für die Entsorgung illegal abgeladenen Mülls variieren. Für Hausmüll ist das Ordnungsamt zuständig und für Gefahrenstoffe die Polizei.

Das Problem der illegalen Müllentsorgung ist im Salzlandkreis bekannt. Für 2018 liegen dem Salzlandkreis 449 Meldungen zu illegalen Abfallentsorgungen vor, in 30 Fällen wurden Ordnungswiedrigkeitsverfahren eröffnet.

Die Entsorgung kostet den Kreis eine Menge Geld: 150 000 Euro waren es im Vorjahr. Diese Kosten gingen zu Lasten der Allgemeinheit, sagt Ralf Felgenträger, Betriebsleiter des Kreiswirtschaftsbetriebs. Die notwendigen Gelder würden auf die Müllgebühren aufgeschlagen. Das seien rund ein Euro mehr pro Gebührenzahler, erklärt Felgenträger zur Einordnung.

Dem Fund von 2018 folgten viele Weitere. „Die illegale Müllentsorgung ist immer noch ein sehr großes Problem. Seit 2018 haben wir zwar nicht mehr so eine große Ladung gefunden, aber Mengen, die einem Pkw-Anhänger entsprechen, kommen häufiger vor“, informiert Andreas Pluntke, der Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Bördeland. Was dieser Tage auffalle: Die Entsorgung von Grünschnitt nehme zu. „Die ganzen Osterfeuer wurden abgesagt, da fahren die Leute jetzt los, und entsorgen den Müll anderweitig“, sagt Pluntke. Erst vor kurzem wurde eine größere Menge Grünschnitt auf dem Weinberg in Großmühlingen gefunden, erzählt der Ordnungsbeamte. Durch Zeugenaussagen konnte die betreffende Person ausfindig gemacht werden.

Es gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seinen Müll legal zu entsorgen – viele davon sind sogar kostenlos. Dazu zählen etwa Sperrmüll sowie Elektro- und Elektronikkaltgeräte bis zu zwei Kubikmetern, die der Kreiswirtschaftsbetrieb zwei Mal im Jahr kostenlos abholt.

Für die Abholung kann online ein Termin vereinbart werden, innerhalb von fünf Wochen wird der Müll dann beseitigt.Es gibt auch eine Schadstoffentsorgung, die in der Regel zwei Mal im Jahr stattfindet. Gegen eine Gebühr kann man seinen Müll auch bei einem der fünf Wertstoffhöfen im Salzlandkreis abgeben. Diese haben ganzjährig zu festen Zeiten geöffnet.

Die nächste Schadstoffentsorgung in Großmühlingen ist am 12. August 2020 zwischen 9.30 Uhr und 10.15 Uhr an der Ecke Viehmarkt/Sackstraße.