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Jugendclub Barby Integrationsboote schwimmen

Der Barbyer Jugendclub der Arbeiterwohlfahrt hat die neuen Integrationsboote ins Wasser gelassen.

Von Thomas Höfs 15.09.2017, 01:01

Barby l Im Seepark Barby wurden die Integrationsboote des Jugendclubs Barby der Arbeiterwohlfahrt (Awo) zu Wasser gelassen. Die Awo hatte sich mit ihrem Projekt um Mittel des Bundeslandwirtschaftsministeriums beworben. Gemeinsam haben die Kinder und Jugendlichen die Boote angemalt und auf dem Wasser des Seeparks getestet.

Mit dem Projekt wollen die Initiatoren den Kindern und Jugendlichen vor Augen führen, dass alle in einem Boot sitzen, heißt es in der Projektbegründung. In der Kleinstadt betreut der Awo-Jugendclub auch Kinder von Flüchtlingsfamilien. Die oft traumatisierten Kinder und Jugendlichen müssen sich in ihrer neuen Heimat erst einmal umsehen und neue Kontakte knüpfen. Daneben müssen sie die Sprachbarriere überwinden, um sich mit Gleichaltrigen verständigen zu können. Mit dem Projekt will der Jugendclub bei den Kindern und Jugendlichen Verständnis wecken. Sie sollen sich mit dem Schicksal der Flüchtlinge auch befassen und ihre Situation besser verstehen. Ziel ist es, dass Flüchtlinge nicht ausgegrenzt, sondern von der Gesellschaft angenommen, akzeptiert und unterstützt werden. Besonders Familien mit Kindern haben es in der neuen Umgebung schwer.

Aktiv wollen die Organisatoren des Projektes dafür sorgen, dass die Kinder geflüchteter Familien neue Freunde finden und sich so die Kinder schneller heimisch fühlen. Gerade kleinere Kinder, die erst ihre Schullaufbahn starten, haben oft wenig Mühe, die neue Sprache zu lernen und sich zu verständigen. Den Eltern soll das Projekt aber ebenso das Gefühl vermitteln, dass die Kinder in der Jugendeinrichtung sehr gut aufgehoben sind.

Beim großen Fest am Seepark nahmen viele Kinder aus der Stadt teil. Ines Grimm-Hübner, Geschäftsführerin des Awo-Kreisverbandes Salzland, stieg zusammen mit dem Barbyer Bürgermeister Torsten Reinharz in eines der Boote und drehte zusammen mit anderen Erwachsenen eine Runde auf dem Kiessee. Auch Calbes Bürgermeister Sven Hause kam vorbei, um über den See zu paddeln.

Am späteren Nachmittag hatten die Veranstalter Wettrennen organisiert. Auf dem See traten gegeneinander die Kinder und Jugendlichen an. Die Feuerwehr der Stadt sicherte die Veranstaltung mit einem Boot ab. Außerdem trugen die Kinder natürlich Schwimmwesten. Auch die Erwachsenen mussten sich die Westen anziehen, bevor sie einen Fuß in die Boote setzen durften.

Die beiden Schlauchboote stehen zukünftig nicht nur dem Barbyer Jugendclub für die tägliche Arbeit zur Verfügung, betonte Ines Grimm-Hübner. Jeder Verein und jede Institution könne sich die Schlauchboote ausleihen, sagte sie. Die Boote sollen vielen Menschen in der Region zur Verfügung stehen und dabei natürlich auch etwas Werbung für das nicht ganz alltägliche Projekt der Jugendeinrichtung in der Region machen, wünscht sie sich eine rege Nachfrage nach den Booten.