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Kein Durchkommen Stadt mit Baustellen zugepflastert

Zahlreiche Baustellen an Straßen durchziehen das Schönebecker Stadtgebiet. Leider auch an besonders neuralgischen Stellen.

Von Ulrich Meinhard 13.12.2017, 06:00

Schönebeck l Wer dieser Tage in und um Schönebeck mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich im Vorfeld informieren, wo es Sperrungen gibt. Es scheint gerade Bau-Frühling zu sein, denn Baustellen sprießen aller Orten - mit den entsprechenden Problemen, die sie für Fahrer aber auch für Anwohner mit sich bringen.

Wer derzeit von Gommern in Richtung Schönebeck will, hat schlechte Karten. Die B 246a wird zwischen Alte Fähre und Gommern grundhaft ausgebaut. Einziges Nadelöhr ist Plötzky, hier besteht eine Passage in der Verbindung Magdeburger Straße - Karl-Marx-Straße. Wer also nach Gommern will oder von Gommern nach Schönebeck, muss über Pretzien und Dannigkow beziehungsweise Elbenau fahren. Das heißt, dass sich auch der Schwerlastverkehr durch die schmalen Straßen der ostelbischen Ortschaften drängeln muss. Genervt zeigten sich in den vergangenen Tagen und Wochen (die Arbeiten hatten am 14. November begonnen) vor allem Einwohner von Pretzien und Plötzky. Ihnen kann zumindest zugesagt werden: Am Freitagnachmittag werden die Bauarbeiten beendet sein und die B 246a wird wieder freigegeben. Das versichert ein Mitarbeiter des Fachdienstes Ordnung und Straßenverkehr des Salzlandkreises gegenüber der Volksstimme.

Doch damit nicht genug. Eine viel befahrene Brücke ist seit dem 5. Dezember in Schönebeck voll gesperrt. Der Übergang über die Eisenbahnstrecke Magdeburg - Güsten muss im Fahrbahnbereich dringend saniert werden. Eine Umleitung ist hier schwierig. Offiziell geht sie in Richtung Calbe über die Chausseestraße, dann auf die B 246a. In umgekehrter Richtung, also aus Calbe kommend, kann die Eggersdorfer Straße genutzt werden (inoffiziell), ebenso der etwas weitere Weg über die Chausseestraße. Heute Nacht nun war der Bahnübergang Eggersdorfer Straße gesperrt, weil die Bahn dort Arbeiten ausführen musste. Ab 6 Uhr in der Frühe sollte die Sperrung aber wieder aufgehoben sein, ebenso die zeitgleiche Sperrung des Bahnübergangs am Kunstanger.

Auch hier stöhnen die Anwohner. Um den Schleichverkehr aufgrund der Brückensperrung zu verhindern, hat die Stadt die Zuwegung zum Kunstanger von der Görtzker Straße aus sperren lassen. Der war allerdings während der Sperrung des Bahnübergangs heute Nacht kurzzeitig wieder aufgehoben - ansonsten wäre der Kunstanger abgeschnitten gewesen von der Außenwelt.

Schleichverkehr müht sich seit Tagen auch durch das sogenannte „Harzviertel“ in Schönebeck, vor allem durch die Ballenstedter Straße. In diesem Bereich wohnt der Schönebecker Arzt Christoph Henning. Am Volksstimme-Lesertelefon zeigt er sich skeptisch, ob die Bauarbeiten an der Brücke wie geplant am Freitag beendet sein könnten. „Ich bin zwar kein Fachmann - aber aufgrund der großen Löcher in der Fahrbahn kann ich mir das nicht vorstellen“, sagt er. Grundsätzlich ärgere er sich über diese offenbar wenig miteinander koordinierten Arbeiten. Gute Planung sehe anders aus.

Baulastträger ist im Fall der Brücke die Landesstraßenbaubehörde. Erst kürzlich hatte sie eine Brückenprüfung veranlasst und dabei festgestellt: Gefahr ist im Verzug. Die Übergänge zwischen Brücke und Rampe waren marode. „Wir mussten eine Sofortmaßnahme umsetzen“, sagt Regionalbereichsleiter Stefan Hörold auf Anfrage. Und ist der Termin der Fertigstellung am Freitag zu halten? „Wir sind im Plan. Ein Problem ist die Witterung, die wir nicht ganz außer acht lassen können. Eine mögliche Verzögerung wäre aber nur tageweise.“

Noch immer gesperrt ist die Böttcherstraße in Schönebeck, hier sollen Leitungen verlegt werden. Der Fertigstellungstermin ist bereits verlängert worden: auf den 8. Dezember. Der war am vergangenen Freitag.

Nach Volksstimme-Informationen gibt es aktuell im gesamten Kreisgebiet 16 größere Straßenbaustellen.