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Staßfurter Tiergarten braucht Geld Leser: Ein Euro für Zoo zu billig

Von Karolin Aertel 25.02.2013, 02:17

Der Staßfurter Tiergarten ist beliebt und muss unterstützt werden, dafür sind die Besucher bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Das ergab eine nicht repräsentative Umfrage der Volksstimme-Redaktion.

Staßfurt l 130 000 Euro benötigt der Staßfurter Tiergarten von der Stadt Staßfurt. Das sind 30000 Euro mehr als in den Vorjahren. Im Kulturausschuss der Stadt wurde nun vorgeschlagen, die benötigte Summe aus Eintrittsgeldern zu generieren. Ein Euro sei zu wenig.

Bianka Ziem, Leiterin des Tiergartens, wies gestern darauf hin, dass nur in den Wintermonaten der Eintritt ein Euro beträgt. In den Sommermonaten wird er bereits auf 1,90 Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Kinder angehoben. Die Volksstimme fragte ihre Leser: "Halten Sie die Eintrittspreise für angemessen? Wären Sie bereit, mehr Geld zu bezahlen?" Zwei Euro Eintritt halten Edith und Harald Dobräuer aus Groß Rosenburg immer noch für sehr günstig. "Wir kommen sehr gern nach Staßfurt; sogar unsere Tochter aus Nordrhein-Westfalen ist immer sehr begeistert. Wir finden, dass zwischen Sommer und Winter kein Unterschied gemacht werden sollte. Wir haben uns schon immer gefragt, wie der Tiergarten es schafft, mit diesen Preisen zu überleben."

Ganzjährig zwei Euro Eintritt zu zahlen, findet Marianne Wiehold aus Calbe keinesfalls für unverschämt. Ganz im Gegenteil: "Die Tiere brauchen doch auch im Winter ihr Fressen und müssen gepflegt werden. Ich kenne keinen anderen Zoo, der zwischen Sommer- und Winterpreisen unterscheidet. Ein Euro Eintritt ist im Winter wirklich zu wenig".

Werner Stietzel aus Schönebeck kommt immer wieder mal nach Staßfurt. "Der Tiergarten ist sehr schön - immer gepflegt und es gibt viel zu sehen", sagt er. Dass im Winter sicher weniger Besucher kommen, kann er sich gut vorstellen. Dennoch denke er, dass die, die kommen, auch mehr als nur einen Euro zahlen würden. "Den Preis zu erhöhen, ist gerechtfertigt", meint er.

Als "Lachnummer" bezeichnet Uwe Kuplich aus Üllnitz den Eintrittspreis. "Wenn ich nach Magdeburg fahre, zahle ich 24 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Sicher ist das Angebot eine andere Dimension. Aber der Tiergarten hat, wie ich finde, mehr zu bieten, als man für einen Euro erwarten dürfte." Drei Euro seien seiner Meinung nach nicht unverschämt. Das Geld von der Stadt würde er ablehnen: "Es wäre für den Tiergarten besser, wenn er finanziell unabhängig ist."

Wolfgang Grüneberg aus Brumby fragt sich: "Ist das wirklich die einzige Idee, die unsere Abgeordneten noch haben - Preise erhöhen und gut." Wolfgang Grüneberg fragt sich: "Lässt sich alles mit ¿wir haben kein Geld, die Kassen sind leer\' entschuldigen? Wird dabei auch an die vielen, die sich diese Eintrittspreise jetzt vielleicht gerade leisten können, um mit ihren Kindern den Tierpark zu besuchen, gedacht? Ich finde diesen Vorschlag einfach nur einfallslos."

"Den Preis für den Tiergarten zu erhöhen, ist gerechtfertigt"

Werner Stietzel aus Schönebeck

Hans-Jürgen Stephan aus Gnadau kommt manchmal sogar zwei- bis dreimal im Monat mit seinem Enkelkind nach Staßfurt. "Der Tiergarten ist wirklich sehr schön. Er ist immer gepflegt, die Menschen dort sind freundlich, die Preise der Gastronomie sind mehr als fair und auch für das Parken bezahlt man nichts." Er sehe daher keinen Grund, die Preise nicht anzuheben. Zwei Euro sind immer noch sehr preiswert. "Dass der Eintritt im Winter weniger kostet, find ich okay. Schließlich sind viele Tiere aufgrund ihres Winterschlafes oder der Kälte nicht zu sehen. Dafür kann der Preis im Sommer ruhig höher sein."

Hubert Buhle aus Calbe meint auch, dass der Eintritt in den Tiergarten noch immer viel zu günstig ist: "Wer daran Anstoß nimmt, sollte lieber draußen bleiben", sagt er. Schließlich zahlen die Leute sechs Euro für Zigaretten und bei zwei Euro Eintritt machen sie Theater. "Man sollte mal abwägen, was man dafür geboten bekommt."

2,50 Euro, und zwar ganzjährig, das würde auch Birgit Stenner aus Schönebeck ausgeben. Obwohl sie drei Kinder hat, ist sie der Meinung, dass der Preis gerechtfertigt ist. "Tierarzt, Futter, Streu - das kostet doch alles Geld", sagt sie. "Wir zahlen drei bis zehn Euro für anderthalb Stunden Schwimmbad - aber für einen ganzen Tag im Tierpark, wird bei ein bis zwei Euro um jeden Cent gefeilscht."