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Pferdetag in Gnadau Hindernisfahren der Kutschen

Der Auftakt des Pferdetages in Gnadau war ein temperamentvoller Höhepunkt: 19 Kutschen nahmen am Hindernisfahren der Gespanne teil.

Von Thomas Linßner 10.07.2017, 01:01

Gnadau l Zu Beginn dieses Beitrages sollen ausnahmsweise mal nicht Fahrer und Pferde im Vordergrund stehen, sondern das „technische Personal“ im Hintergrund. Die Helfer hatten nämlich am Sonnabend alle Hände mit dem ständigen Vergrößern oder Verkleinern der Hindernisabstände zu tun, die je nach Wagengröße eingestellt werden mussten. Sie waren so schmal gewählt, dass rechts und links nur 20 Zentimeter „Luft“ waren. Die Strecke wurde von Vereinsvorsitzendem Wolfgang Schoenebaum und seinen Sportfreunden so abgesteckt, dass auch die älteren Wagen mit ihren entsprechenden Bremsanlagen eine Chance haben sollten. Das heißt: Die Hindernisse standen nicht winklig, sondern in sanften Bögen hintereinander.

Wenn zum Beispiel die jüngste Fahrerin Isabell Schäfer aus Pömmelte mit ihrem Pony nur eine Spurbreite von 1,65 Meter vorlegte, waren es bei Martin Kott und seinen Warmblütern (wie bei den meisten Großpferden) zwei Meter. Wichtigstes Requisit der Helfer war deshalb der Zollstock. Anweisungen bekamen sie publikumswirksam per Lautsprecher von Moderator Volker Brosius.

Der Hindernisparcours erforderte von Fahrern und Pferden gleichermaßen Kraft und Konzentration. Insgesamt mussten zehn Hindernisse möglichst fehlerfrei passiert werden. Wer einen Kegel berührte, bekam fünf Strafsekunden. Was unübersehbar war, weil dann eine Kugel von der Kegelspitze fiel.

Gefahren wurden am Vormittag ein- und zweispännig. Veranstalter war der Reit- und Fahrverein Gnadau/Döben (RFV). Dessen Vereinschef Wolfgang Schoenebaum ging mit einem wunderschönen jungen Schimmel an den Start, der noch nicht so abgeklärt wie die älteren Pferde war. „An den lasse ich keinen Anderen ran“, hob Schoenebaum die Augenbrauen. Denn Fehler, die bei einem solchen Turnier vom Menschen gemacht werden, merkt sich das Pferd. Es wird quasi „versaut“. Deshalb ist bei der Erziehung von Nachwuchs-Rössern ebenso viel Fingerspitzengefühl erforderlich wie bei Menschenkindern.