Nach Protest Radweg soll 2019 gebaut werden
Der Radweg zwischen Barby und Pömmelte an der Landesstraße kommt. Die Stadt hat nun eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Barby l „Ich gehe davon aus, dass im kommenden Jahr der Radweg gebaut wird“, sagt der Barbyer Bürgermeister Torsten Reinharz. Schon vor Wochen hat er für die Stadt eine Vereinbarung mit der Landesstraßenbaubehörde unterzeichnet, um das Vorhaben auf dem Papier voranzubringen.
Damit hat sich für die Stadt und die Bürger in Zukunft ein Problem gelöst, an dem sich jahrelang die Einwohner aufgerieben haben. Mehrfach protestierten die Bürger für einen Radweg in der Vergangenheit. Die Stadt selbst wollte das Thema voranbringen und hatte bereits Planungen angeschoben. Nur durfte die Kommune den Radweg nicht selbst bauen, weil die Straße zwischen Barby und Pömmelte in Trägerschaft des Landes ist. In der Folge widersprachen sich die Landesbehörden. Während eine Landesbehörde einen Radweg an der Landesstraße als wichtig erachtete, kam die zuständige Fachbehörde des Verkehrsministeriums zu einem anderen Ergebnis. Hier wurde die Priorität nicht so hoch eingestuft, dennoch der Weg als wichtig erachtet.
Dabei wird der Bau eines Radweges von Jahr zu Jahr dringender. Vor allem durch die Öffnung des Ringheiligtums bei Pömmelte ist das Westufer der Elbe für viele Radfahrer viel interessanter geworden. Die Besucherzahlen an der einzigartigen Einrichtungen steigen kontinuierlich. Die restaurierte Kultstätte strahlt inzwischen auch auf den Elberadweg aus. Während die offizielle Route auf der östlichen Elbseite verläuft, gibt es die großen Sehenswürdigkeiten auf der anderen Flussseite.
Radfahrer, die die Barbyer Seite erkunden wollen, müssen auf der Straße fahren. Das ist nicht ganz ungefährlich, weil die Elbestadt über ein größeres Industriegebiet verfügt, welches regelmäßig von schweren Lkw angesteuert wird.
Bis zum Ortsausgang Barby wird die Straße vor allem von vielen Einwohnern der Kleinstadt genutzt, die am Ortsausgang ihren Kleingarten haben.
Nachdem erst jahrelang trotz der Bemühungen auch einiger Landespolitiker nichts ging, soll nun der von vielen geforderte Radweg gebaut werden. Warum geht es jetzt? Bürgermeister Torsten Reinharz hat dafür eine einfache Erklärung. Er hatte erfahren, dass die Landesstraße im kommenden Jahr zwischen Calbe und Schönebeck schrittweise komplett erneuert werden soll. Vor allem der Abschnitt zwischen Barby und Schönebeck ist wegen des starken Schwerlastverkehrs stark abgenutzt. Wenn der Landesstraßenbaubetrieb jetzt die Straße komplett erneuere, sei es doch in diesem Zusammenhang wohl kein Problem, einen Radweg an die Straße zu bauen, überlegte sich der Bürgermeister. Er freue sich darüber, dass die Frage des Radweges nun so einfach zu lösen sei. Richtig zufrieden sei er aber erst, wenn der Weg wirklich gebaut sei und von den Bürgern genutzt werden könne.
Für den Tourismus in der Stadt Barby ist der Radweg positiv. Denn vor allem zum Ringheiligtum nehmen die Besucherströme monatlich zu. Besucherzahlen im unteren fünfstelligen Bereich strebt das Land hier an. Noch fehlt es dafür an der notwendigen Infrastruktur. So gibt es bislang nur einen schmalen ländlichen Weg, der zu der Anlage führt. Ebenso ist die Zahl der Parkplätze begrenzt, was sich immer wieder bei Veranstaltungen in der jüngeren Vergangenheit zeigte. Längst haben auch die Barbyer erkannt, welchen Schatz sie vor ihrer Tür haben. Sie wollen von den Touristenströmen partizipieren und auch die Besucher in die kleine Elbestadt locken, hieß es im vergangenen Jahr.