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Tourismus Region um Barby und Rosenburg besser vermarkten

Es wird nur noch ein paar Wochen dauern, dann sind die ersten Radtouristen ran. Allerdings empfinden sie den Flussmündungswinkel kaum als einheitliche Region.

Von Thomas Linßner 30.01.2024, 11:44
Wenig beachteter Flussmündungswinkel. Zusammenfluss von Taube und Landgraben zwischen Groß Rosenburg und Breitenhagen.
Wenig beachteter Flussmündungswinkel. Zusammenfluss von Taube und Landgraben zwischen Groß Rosenburg und Breitenhagen. Foto: Thomas Linßner

Barby/Walternienburg/Rosenburg. - Walternienburgs Ortsbürgermeister Jörg Hausmann hat schon lange die Tourismusregion eines Drei-Flüsse-Ecks von Elbe, Saale und Nuthe im Hinterkopf. Ein Thema, bei dem der Ortschef nicht locker lässt und immer wieder mit Ideen aufwartet. Der Hintergrund: Sein Dorf am östlichen Elbufer betrachtet er nicht losgelöst, sondern vielmehr als Teil einer Region. Hausmann: „Ich werbe dafür, dass wir uns mehr als Region verstehen.“

Es ist schon lange die Vision des Walternienburgers, dass die betreffenden Orte am gleichen Strang ziehen. Das stellte er auf westelbischer Seite einigen Ortsbürgermeistern vor, allein die Resonanz war verhalten. Lediglich die Barbyer Heimatfreunde machen mit ihm beim „Über-Elbe-Singen“ zu Jahresbeginn gemeinsame Sache. Dann stehen Walternienburger Sänger auf der ostelbischen, die Barbyer auf der westelbischen Buhne. (In diesem Jahr fiel das Singen infolge Hochwasser aus, soll aber nachgeholt werden.) In die Kerbe von Hausmann haut aber auch ein Barbyer, der allerdings kein kommunalpolitischer Mandatsträger ist.

Ist das ein Pfund?

„Vier Flüsse im Bereich von Barby: Taube, Nuthe, Saale und Elbe. Das müsste man eigentlich touristisch vermarkten“, setzt Matthias Hilbig noch einen drauf, seit einigen Monaten Vorsitzender des Barbyer Kirchbauvereins und kulturell sehr viel unterwegs. Für pfiffige Werbestrategen wäre das ein hervorragender Ansatz. Doch in Zeiten von Haushaltskonsolidierung und Millionen-Schuldenberg dürfte einer Kommune wie Barby Kraft und Personal fehlen, um sich ordentlich zu vermarkten. (Aber vielleicht hat der neue Bürgermeister Jörn Weinert Ideen, die weniger „verwaltungsintensiv“ sind.)

Apropos, touristisch interessante Flussmündungswinkel. „Außer Elbe, Saale und Bode besitzt der Kreis Calbe nur ganz unbedeutende fließende Gewässer“, lesen wir in dem „Heimatbuch“ des Kreises Calbe von Werner Wickel und Otto Thinius, das Mitte der 1930er Jahre erschien. „Mehrere Gewässer stehen mit dem Landgraben in Verbindung. Nach seiner Vereinigung mit der Taube fließt in der Höhe von Breitenhagen auch das Wasser vom Krüger- und Drehningssee zu“, heißt es weiter. Die Autoren unterstreichen die Wichtigkeit dieser „Wasseradern“. Sie sind von großer Bedeutung für die linksseitige Elbniederung, da sie das Wasser in die Saale abführen. „Der Landgraben trifft in der Nähe der Saalemündung auf den Aken-Rosenburger Deichwall. Hier befindet sich seit 1878 eine Schleusenanlage, die bei Hochwasser geschlossen werden muss, damit diese nicht auf die andere Seite des Dammes in die Niederung treten kann.“

Damals sah man das nur aus der pragmatischen, heute auch aus der touristischen Perspektive.