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Sanierung Kein Freibad und kein Geld für Neubau

Deutschlandfunk berichtet über Brüsseler Bürgerinitiative „Pool ist cool!“ - dabei gibt es Gemeinsamkeiten mit Schönebeck.

Von Olaf Koch 03.08.2018, 17:49

Schönebeck/Brüssel l „Pool ist cool!“ Unter diesem Motto kämpft derzeit in Europas Hauptstadt Brüssel eine Bürgerinitiative – für den Bau eines Freibades bis 2020. Denn die Belgier und die Schönebecker könnten, wenn sie denn wollten, eine gemeinsame Selbsthilfegruppe bilden: Sie müssen nämlich mit der Schließung des einzigen Freibades zurechtkommen und wollen versuchen, ein neues Kombinationsbad aus Hallen- und Freibad zu errichten.

Wie der Brüsseler ARD-Korrespondent Pascal Lechler im Deutschlandfunk in einer Reportage berichtete, wird Brüssels letzte Möglichkeit, unter freiem Himmel zu schwimmen, geschlossen. Früher hatte die Hauptstadt einmal vier Freibäder, in Zukunft dann keines mehr. „Das ‚Océade‘ wird im September schließen“, ist aus dem Bericht des Korrespondenten zu entnehmen. Das riesige Spaßbad, das landesweit bekannt ist, ist nämlich in die Jahre gekommen. Eine Sanierung ist aus Sicht der Verantwortlichen unwirtschaftlich.

Das dürfte den Schönebeckern bekannt vorkommen. Das Freibad in der Elbestadt ist in diesem Jahr das erste Mal seit Jahrzehnten nicht geöffnet. Der Grund: Es gibt einen Reparaturstau von rund 480.000 Euro. Dieses Geld und weiteres für die jährliche Bewirtschaftung hat die Stadt Schönebeck nicht.

Damit findet sie sich nun in guter und europäischer Gesellschaft wieder. Denn auch in Brüssel gibt es die Idee, ein kombiniertes Hallen- und Freibad zu errichten, ein „Vergnügungsbad“, wie Pascal Lechler berichtet. Die Kosten von geschätzt 20 Millionen Euro will niemand aufbringen – sowohl nicht die Stadt als auch kein privater Investor.

Nach ersten groben Kalkulationen soll das Schönebecker Kombibad am Standort Busbahnhof mindestens 25 Millionen Euro kosten, vermutlich wohl aus heutiger Sicht noch etwas teurer. Wie das Bad finanziert werden soll, ist derzeit noch offen. Es gibt verschiedene Varianten, eine Wirtschaftlichkeitsanlayse soll demnächst Licht ins Dunkel bringen.

„Pool ist cool!“ – Am meisten ärgern sich die Einwohner Brüssels darüber, was an jener Stelle des alten „Océade“ geplant ist: ein Kongress- und Einkaufszentrum.