Blaulicht Schönebeck: Unbedacht in Lebensgefahr - Warum Klettern auf Brücken so gefährlich ist
In Sachsen-Anhalt und einigen weiteren Bundesländern haben am Anfang der Woche die Osterferien begonnen. Bei dem etwas besserem Wetter bietet sich also auch die Chance, die Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Allerdings sollten die Beschäftigungen nicht das eigene Leben gefährden, wie am Montagabend in Schönebeck.

Schönebeck - „Das traust dich eh nicht!“ Diese Aussage ist ein möglicher Auftakt zu einer Mutprobe, oder anderen Sachen, die mitunter tragisch enden können. Gerade in der Ferienzeit, wo die Kinder sich nicht mehr in einem geregelten Tagesablauf mit Schule und Hausaufgaben befinden, kommt es zu einem erheblichen Problem – Langeweile. Welche Gefahren entstehen können?
Erschwerend kommt hinzu, dass Kinder offensichtliche Gefahrensituationen auch für sich selbst nicht unbedingt richtig einschätzen und nicht ersehen können, welche Konsequenzen ihre Handlungen haben werden. So wie vorgestern Abend auf der Schönebecker Elbbrücke geschehen, wo die Polizei schlimmeres verhindern konnte.
Sicherlich auch wegen dem Notruf, den ein Anwohner abgesetzt hatte, und somit zur Rettung beigetragen hat. Am Montagabend, kurz nach 19 Uhr, hatten sich fünf Kinder im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren in eine Gefahrensituation begeben, als sie auf der Schönebecker Elbbrücke balancierten.
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schönebeck wurde zuerst um Hilfe ersucht, da Schlauchboote scheinbar benötigt wurden. „Die Polizei konnte die Situation dann alleine lösen“, erklärt Stadtwehrleiter Daniel Schürmann das Nichteingreifen der Feuerwehr.
„Stellt sich ja immer nachdem Einsatz die Frage, was hätte passieren können“, bilanziert Marco Kopitz vom Polizeirevier Salzlandkreis. Die fünf Kinder wurden von der Polizei an ihre Eltern übergeben und entsprechend über die Gefahren ihrer Handlungen belehrt, so dass eine Wiederholung hoffentlich ausbleibt.
Bei einer Konstruktionshöhe von über sieben Metern sind die Folgen eines Absturzes von der Brücke sowohl für Erwachsene und erst recht für Kind lebensgefährlich.
Seit dem 11. April haben die Schüler Sachsen-Anhalts Osterferien. Die Möglichkeit, etwas die Füße hochzulegen, wird sicherlich häufig genutzt, doch wie gestern erlebt, wird es nicht überall gemacht.
„Hier können alle Themen rund um Erziehung besprochen werden, zum Beispiel auch wenn es darum geht, wie die Kinder gut versorgt/beschäftigt sein können, wenn Eltern in der Ferienzeit arbeiten“, bietet Laura Malmedie von Nummer gegen Kummer e.V. an. Darüber sei es hilfreich, mit den Kindern über ihr Verhalten zu sprechen und dieses zu reflektieren, so die Mitarbeiterin weiter.
Ein Geheimrezept oder Leitfaden wie Kletteraktionen dieser Art zu verhindern sind, gibt es nicht. Doch sollten die Kinder Langeweile haben, bietet es sich an, Alternativen zu haben. „Kinder und Jugendliche können sich gerne an das Kinder- und Jugendtelefon und die Online-Beratung wenden, egal was sie bedrückt“, bietet Malmedie auch in diesem Bereich Hilfe an.
Einsätze dieser Art sind Einzelfälle und bleiben hoffentlich künftig aus.