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Initiative der Barbyer Handwerkerschaft lässt ein Buswartehäuschen in Eigenregie entstehen Schüler stehen nun nicht mehr im Regen

17.07.2012, 03:25

Die Stadt Barby hat ein neues Buswartehäuschens nicht finanzieren können. Barbyer Handwerker nehmen daraufhin die Sache eigentständig in die Hand und lassen Schüler nicht im Regen stehen.

Von Thomas Linßner

Barby l "Die Arbeiten am Buswartehäuschen sind jetzt abgeschlossen", sagt Yves Ballerstedt. Er gehört zu jenen Barbyer Handwerkern, die in eigener Regie das Häuschen am Ortausgang nach Calbe aufbauten.

"Die weitere Pflege und Wartung wird durch die Handwerkerschaft übernommen", verspricht der junge Zimmermann.

Möglich wurde der Bau durch die Barbyer Handwerkerschaft. Die Männer fackelten nicht lange, als mehrfach im Stadtrat über das fehlende Bushäuschen diskutiert wurde.

Stadt kehrt schließlich doch noch 2000 Euro zusammen

"Wir haben den Vorschlag von Achim Blume aufgegriffen", sagt Initiator Timo Schmidt, der wie Blume selbst Ratsmitglied ist. Monatelang machte die Stadt klar, dass für ein Bushäuschen kein Geld da sei.

Hauptsächlich steigen dort Schüler ein, die nach Groß Rosenburg, Calbe oder Tornitz müssen. "Wir wollten sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht weiter im Regen stehen lassen", unterstreicht Schmidt. Also mobilisierte er verschiedene Handwerker-Kollegen, die die Sache in die Hand nahmen. Letztendlich kehrte die Stadtverwaltung doch noch 2000 Euro zusammen.

"Wir haben zusätzlich etwa Leistungen in Höhe von 3500 Euro erbracht", klärt Timo Schmidt auf. Danach hätte Yves Ballerstedts Holzbaufirma "Täba" den Löwenanteil erledigt. Sie stellte die Fachwerkkonstruktion in alter Zimmermannsmanier auf, wobei die Kanthölzer mit Holznägeln verbunden wurden.

An den Seiten erinnert ein Wappen an die Handwerker-Gemeinschaft, das fortan auch auf deren Autos zu finden ist.

Der Installateur Timo Schmidt und sein Dachdecker-Kollege Tilo Wegner aktivieren die Handwerker-Gemeinschaft in "losen Abständen" seit 2009, um untereinander "gute Kontakte" zu pflegen und sich zu helfen.

"Bisher sponserten die Kollegen oft kleine Sachen. Effektiver ist es jedoch, ein, zwei größere Projekte im Jahr anzugehen", ist Schmidt überzeugt.

Die letzten Arbeiten erledigte jetzt Christian Mühlen, der mehrere Quadratmeter Pflaster am Buswartehäuschen verlegte.