1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Schranke von Monplaisir abgenickt

Sperrung Schranke von Monplaisir abgenickt

Ein Leser aus Pömmelte wundert sich darüber, dass im Ortsteil Monplaisir eine Schranke das dahinter liegende Areal absperrt.

Von Thomas Linßner 12.05.2020, 11:18

Barby-Monplaisir l Ein Leser aus Pömmelte wundert sich darüber, dass im Ortsteil Monplaisir eine Schranke das dahinter liegende Areal absperrt. Hier befindet sich der Schafzuchtbetrieb von Claudia Thiemann - der verschlossene Weg führt unter anderem zum Glinder Jungenswerder und zum Biotop „45er Bruch“. Früher war das Volksgut Barby Nutzer der Weideflächen. Schon in den 70er- und 80er-Jahren bediente ein Pförtner des Gutes eine Schranke. Der damalige Grund: Seuchengefahr. Nach der Wende war der Weg wieder offen.

Der Pömmelter möchte wissen, ob es heute rechtens ist, ein Natur-Areal quasi „abzuschließen“. Was wäre, wenn Feuerwehr oder Rettungsdienst dort hinein müssten? Wenn zum Beispiel ein Spaziergänger oder Radfahrer einen Unfall hätte?

Deswegen bat die Volksstimme um einen Vor-Ort-Termin, zu dem nicht nur Claudia Thiemann als Anwohnerin und Pächterin, sondern auch Ordnungsamtsleiterin Karin Knopf und Antje Ihlau, Liegenschaftsverantwortliche der Stadt, gekommen waren.

„Der Hauptgrund, dass wir hier abschließen, sind nicht zuletzt die illegalen Müllentsorgungen“, erzählt Claudia Thiemann. Denn wer alte Waschmaschinen und anderes Zeug bringe, komme nicht mit dem Fahrrad (was erlaubt ist), sondern mit dem Auto. Feuerwehr, Jäger, Angler und andere Berechtigte hätten einen Schlüssel für die Schranke. Und die sei ohnehin tagsüber geöffnet, nur sonnabends bis Mittag und sonntags den ganzen Tag geschlossen.

Laut Karin Knopf dürfe der beschriebene Bereich laut Landeswaldgesetz Sachsen-Anhalt sowieso nicht von unbefugten Kraftfahrzeugen befahren werden. Und um die geht es Claudia Thiemann. „Das ging hier besonders an den Wochenenden manchmal wie im Magdeburger Stadtpark zu“, erzählt sie.

Und was ist, wenn nach Komplettsanierung des Deiches der Radweg zwischen Barby und Glinde fertig ist? Der soll ja ein Teil des alternativen Elberadwegs werden. Wird dann hinter der alten Maisan ein rund 300 Meter langer Verbindungsweg zwischen Monplaisirstraße und Deich gebaut, weil es keine Verbindung gibt? Oder muss man durch die Schranke in Richtung Damm?

„Letzteres“, sagt Karin Knopf. Denn ein Verbindungsstück zwischen Straße und Deich hinter dem Solarpark (ehemaliges Industriekraftwerk Maisan) sei nicht vorgesehen. „Da hat sich zwar ein Weg etabliert, aber der ist illegal“, weiß auch Antje Ihlau. Denn das Gelände wird von einem Barbyer Landwirt bewirtschaftet, der alles andere als begeistert über den „Pfad“ auf seinem Grundstück ist.

Geplant ist, dass der (von der Schranke abgesperrte) landwirtschaftliche Weg von Monplaisir in Richtung Dammhaus/Jungenswerder im Rahmen der Hochwasserschadensbeseitigung ausgebaut werden soll. Damit können dann Radfahrer relativ komfortabel von Barby über Glinde nach Schönebeck über den Deich rollen.