Taschendiebe Tatort Supermarkt: Diebe suchen Geld
In den Märkten der Stadt Calbe haben es Gauner immer wieder auf die Geldbörsen der Bürger abgesehen. An einem Tag verschwinden so sieben Taschen in der Saalestadt.

Calbe. - In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Taschendiebstähle in der Saalestadt. Beliebt bei den Dieben seien hier die Discounter, sagt der Calbenser Regionalbereichsbeamte André Bellmann.
In den Märkten werden demnach immer wieder ältere Bürger Opfer der Taschendiebstähle. „Die Bürger sollten auf keinen Fall ihre Tasche an den Einkaufwagen hängen und nicht unbeaufsichtigt lassen“, sagt der Polizist. Schon wenige Augenblicke reichten den oft professionell arbeitenden Dieben aus, um die Geldbörse zu entwenden. Die Menschen bemerkten den Verlust dann in der Regel erst an der Kasse, wenn sie bezahlen wollen, weiß er aus langer polizeilicher Erfahrung. Besonders beliebt schlagen die Diebe in den Märkten zu, die keine Videoüberwachung haben, schildert er weiter. „Es gibt in der Stadt einen Markt, der eine Videoüberwachung hat. Hier gibt es keine Taschendiebstähle“, sagt er. Offenbar wollen sich die Täter bei ihren Beutezügen nicht filmen lassen.
Für die Polizei ist es ohne konkrete Hinweise schwierig, die Täter dingfest zu machen. Zumal so ein Taschendiebstahl sehr schnell über die Bühne geht und die Opfer mitunter Mühe haben, Verdächtige zu beschreiben oder zu identifizieren.
Offenbar schauen die Täter ganz gezielt in der Stadt vorbei, hat der Polizist den Eindruck. Denn an einem Tag habe es ganze sieben Taschendiebstähle in Calbenser Discountern gegeben, erzählt er. Zur Schadenshöhe machte die Polizei keine Angaben. Dennoch dürfte der Schaden als auch die Wiederbeschaffung von Dokumenten eine große Herausforderung für die Betroffenen darstellen. Beliebt sind ältere Menschen bei Dieben, weil sie mitunter arglos ihre Wertsachen im Supermarkt an den Einkaufswagen hängen und sich dann dem Angebot in den Regalen widmen. Die Unaufmerksamkeit kann teuer werden.
Abzocke übers Telefon
In der Regel haben ältere Bürger auch Bargeld dabei und setzen weniger auf Kartenzahlung. Ein Diebstahl einer Geldbörse lohnt sich hier besonders. Manchmal gehen die Diebe auch zu zweit vor und lenken das Opfer ab, damit der andere die Börse aus einer Handtasche ziehen kann.
Aufmerksam sollten die Bürger immer sein, gerade beim Einkaufen, rät der Polizeibeamte. Immer wieder hatte die Polizei in den vergangenen Jahren hier Anzeigen zu bearbeiten, bei denen ältere Menschen Opfer von Diebstählen geworden sind. Neben den Taschendiebstählen in den Supermärkten und Discountern versuchen Unbekannte nach wie vor auch über Telefon oder auch über Nachrichten auf dem Telefon an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Beliebt ist dabei vor allem die Masche, bei der sich ein Kind über eine Nachricht meldet und angibt ein neues Smartphone zu besitzen und den Empfänger der Nachricht auffordert, die Nummer zu speichern und einen Chat zu beginnen.
„Ich habe selbst erst kürzlich so eine Nachricht auf meinem Telefon gehabt“, sagt André Bellmann. Welches Kind würde sich so bei seinen Eltern melden, fragt er sich. Auf keinen Fall sollten die angesprochenen Bürger auf Forderungen eingehen. Leichtgläubigkeit kann hier sehr teuer werden. In der Vergangenheit war es bereits Tätern gelungen, Menschen in der Stadt um höhere Bargeldbeträge über verschiedenste Maschen zu erleichtern, erinnert der Polizist die Einwohner.