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Natur im Harz Bunte Gäste besuchen die Vogelsiedlung in Halberstadts Norden

Sie fallen auf, diese starengroßen Vögel - zählen sie doch zu den farbenprächtigsten in Europa: Bienenfresser. Auch in Halberstadt sind zu beobachten, sogar an bislang für diese Tiere eher ungewöhnlichen Orten.

Von Sabine Scholz 14.08.2025, 11:00
Diese Bienenfresser waren zu Gast in Halberstadt.
Diese Bienenfresser waren zu Gast in Halberstadt. Foto: Knut Ballhause

Halberstadt. - Knut Ballhause hat sie schon oft gesehen, die bunten Bienenfresser. Vor allem in den Halberstädter Bergen, wo die Zugvögel aktuell zuhause sind. Doch nun entdeckte der Halberstädter sie an einem überraschenden Ort.

Er war vor einigen Tagen gegen Mittag im Meisenweg in der Sargstedter Siedlung unterwegs, als er ein besonderes Naturschauspiel erlebte, berichtet Knut Ballhause. „Die neue Generation der Bienenfresser wurde von den Elternvögeln ausgeführt. Offenbar haben die erfahrenen Altvögel den Insektenreichtum in den Gärten der alten Siedlung erspäht, der vom derzeit üppig blühenden Sommerflieder ausgeht. So haben sie bei ihrem Rundflug zwischen Assebach und den Halberstädter Bergen, ihrem derzeitigen Wohnort, einen kleinen Snack-Stop eingelegt.“

Bienenfresser breiten sich in Europa weiter aus

Etwa eine halbe Stunde seien die Vögel, deren lateinischer Name Merops apiaster lautet, besonders auf den Freileitungen über dem Amselweg zu beobachten gewesen. 15 Vögel allein an dieser einen Stelle entdeckte Ballhause. „Ihre unverkennbaren Rufe waren in der ganzen Vogelsiedlung zu hören.“

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Die bunten Gesellen erbeuten vor allem größere Fluginsekten, wie Bienen, Libellen, Wespen, Hornissen und Schmetterlinge. „Daher stehen sie nicht in Konkurrenz zu den ebenfalls noch fütternden Mehl- und Rauchschwalben“, so der Hobby-Ornithologe.

Die aus Südeuropa, Südwest-Asien und Afrika stammenden, auffällig bunten Vögel mit den spitzen Schwanzfedern breiteten sich in Mitteleuropa bis hoch zur Ostseeküste aus. Das Aufkommen größerer Trupps von Bienenfressern in den Gärten der menschlichen Behausungen sei jedoch recht neu, dürfte sich aber in den nächsten Jahren häufen.

Im September ziehen die Bienenfresser-Familien nach Nordafrika in ihr Winterquartier.