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Dorfverschönerung Junge Bäume für die Kita

Noch ein kleines Stück mehr Natur ist in Hohenerxleben entstanden.

01.11.2019, 06:00

Hohenerxleben l Man kann aus kleinen Dingen etwas ganz Besonderes machen. Es wurden in Hohenerxleben nicht einfach nur zwei junge Bäume in die Erde gesetzt. Sondern man feierte ein kleines Event, entwickelte ein Projekt mit pädagogischem Wert und engagierte sich in einer weiteren Pflanzaktion von „Hohenerxleben blüht auf“, die Dorfverschönerung und Umweltbewusstsein vereint.

Eine Kinderschar samt Erzieherinnen versammelte sich in der vergangenen Woche in Hohenerxleben, auf dem Weg gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus. Die Kinder tanzten und sangen. Entzückt verfolgten die Mitstreiter der „Blümchengruppe“ das Geschehen. Die Mitglieder von Heimatverein, Ortschaftsrat oder einfach Naturenthusiasten aus Hohenerxleben starteten an dem Tag mit der Kita „Regenbogen“ ein neues Projekt.

Marianne Nebel hatte von der Ausschreibung der Sparkassenstiftung „Alt mit Jung“ erfahren und sich mit dem Heimatverein Hohenerxleben erfolgreich beworben. Mit der 700 Euro-Spende konnten Schilder, Insektenhotel und zwei junge Bäume finanziert werden. Letztere pflanzten Kinder und „Blümchengruppe“ am Dienstagvormittag ein.

Es handelt sich um eine besondere Sorte der Kastanie, nämlich die Scharlach-Rosskastanie (Aesculus carnea ‚Briotii‘). „Diese Sorte verträgt das Stadtklima besser, wird heute für Ortslagen empfohlen und ist resistent gegenüber der Rosskastanienminiermotte, die die klassische Rosskastanie befällt“, sagte Angela Kircher.

Die Gartenbau-Ingenieurin, die private Gartenbesitzer schult und Kommunen berät, ist die Pflanzenexpertin der Hohenerxlebener Truppe und hat die zwei jungen Bäumen in der Baumschule Barby besorgt.

Den Kindern zeigte Angela Kircher bei der kleinen Pflanzaktion am Dienstag, wie man bestimmte Äste beschneidet, damit die Bäume nicht in die falsche Richtung wachsen. Als die zwei Meter-Exemplare aus ihren Töpfen genommen wurden, erklärte sie den Kleinen: Die Wurzeln hätten bisher in einer Art engen Schuh gesteckt und könnten sich jetzt richtig ausbreiten und durchatmen. Dazu lockerte sie die feste Erde mit dem Spatzen.

Die Kinder der Kita „Regenbogen“ in Hohenerxleben, es sind etwa 40 insgesamt, haben ab sofort die „Aufsicht“ über die beiden jungen Bäume. Gemeinsam mit den Erzieherinnen wollen sie ein Schild entwerfen, das Spaziergängern das Projekt erklärt. „Wir werden, wenn wir mit den Kindern hier entlanggehen, ab und an ein paar Gießkannen mitnehmen und ihnen erklären, wie Bäume wachsen, dass sie Licht und Wasser brauchen“, sagte Erzieherin Anke Mensching.

Ansonsten wird der Pflegeaufwand für die Jungbäume gering sein. Nach dem „Angießen“ werden sie im Frühjahr und bei langer Trockenheit im Sommer eventuell alle zwei Wochen 50 Liter Wasser brauchen. Diese Aufgaben wollen Ortschaftsrat Uwe Doberstein und seine Frau Judith übernehmen. Denn bei ihren Pflanzaktionen ist der „Blümchengruppe“ immer wichtig, bunte Pflanzenvielfalt mit wenig Pflegeaufwand hinzubekommen. So soll es auch bei der neuen Blühwiese am „Bermuda-Dreieck“ sein, wo die Natur nach einer Anlaufzeit vieles selbst regeln wird.

Auch den „nächsten Streich“ plant die Blümchengruppe schon. Es sollen demnächst etliche Blumenzwiebeln in Hohenerxleben gesetzt werden. „Wir warten dafür noch die nächste Kälteperiode ab“, sagt Angela Kircher. Denn die Expertin weiß: „Wenn wir sie bei zu warmen Bodentemperaturen einsetzen, würden die Pflanzen jetzt schon austreiben. In der Kälteperiode bleiben sie aber in Ruhe und kommen dann wie geplant im Frühjahr.“

Wo genau Krokusse, Schneeglöckchen und Co. platziert werden, soll eine Überraschung werden. Auf jeden Fall werden sie so gesetzt, dass es in den Pflegerhythmus des Stadtpflegebetriebs passt, der von Seiten der Stadt die Grünflächen mäht. „Möglich ist das durch eine erneute Spende von Guido Zahn, der uns 300 Euro für Blumenzwiebeln gegeben hat“, so Judith Doberstein. Die Hohen-erxlebener Naturfreundin war deswegen kürzlich im Garten-Center und hat einen ganzen Einkaufswagen voller Saatgut „erbeutet“.