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Immobilien Kleines Wettbieten um Ladestraße

Um das Sechsfache schnellte das Angebot für eine kleine Baracke am Hecklinger Bahnhof in die Höhe.

06.12.2019, 23:01

Hecklingen l Immobilien sind Anlagemöglichkeiten für Investoren. Dabei geht es in der Regel um Häuser und Gebäude. Wer aber kauft eine Straße ? In der Stadt Hecklingen stellt sich diese Frage dieser Tage.

Eine Ladestraße am Bahnhof des Ortes wurde verkauft. Außerdem wechselte ein leerstehendes Gebäude daneben den Besitzer. Dabei handelt es sich um einen alten Güterschuppen. In dem Haus befand sich früher in der ehemaligen DDR die Gepäckabfertigung.

Eine Versteigerung dazu hat in Leipzig stattgefunden. Sie wurde während einer Winterauktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG durchgeführt.

Das Mindestgebot lag bei 3000 Euro. Straße und Objekt gehörten vorher der Deutschen Bahn. Das Interesse war groß, bestätigt Ronny Tarz von der Sächsischen Grundstücksauktionen AG. Seinen Schilderungen zufolge hat es sich um ein „kleines Wettbieten“ gehandelt. Am Ende kamen Straße und Güterschuppen für alles in allem 20.000 Euro unter den Hammer. Wer ist der neue Besitzer? Dazu ist bisher nichts bekannt. Die Grundstücksauktionen AG hat eine Anfrage für die Volksstimme an das zuständige Auktionshaus weitergeleitet. Das wiederum würde dann den Eigentümer fragen, ob er seine Identität bekannt gibt. Doch das sei in den meisten Fällen nicht so, erklärte Annika Becher von der Grundstücksauktionen AG. „In zirka 80 Prozent der Fälle werde der Eigentümer nicht bekannt gegeben.“ Damit bleibt unklar, ob es sich um einen gewerblichen oder privaten Eigentümer handelt.

Vor einigen Jahren war auch das Bahnhofsgebäude der Deutschen Bahn in Hecklingen versteigert worden. Auch zum neuen Besitzer kann das Auktionshaus nach wie vor keine Informationen geben. Auch im Rathaus ist nicht sicher bekannt, wer das Objekt gekauft hat. Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH) kennt ein Gerücht. Danach hat eine Künstlerin aus Berlin das Gebäude gekauft, um sich ein Atelier einzurichten.

Einige Fenster im ersten Obergeschoss wurden erneuert. Unten sind aber Bretter vor den Scheiben.

Zurück zur Ladestraße und dem Güterschuppen: Das Objekt befindet sich am östlichen Ortsrand von Hecklingen. Das Grundstück misst zirka 14.181 Quadratmeter. Der Güterschuppen ist nach Auskunft des Auktionshauses rund 126 Quadratmeter groß. Das Baujahr ist unbekannt. Die Bausubstanz wird in dem Katalog zur Winterauktion als „solide mit Bauschäden und Mängeln“ eingestuft. „Der Ausbau ist verschlissen. Insgesamt sanierungsbedürftiger Zustand“, heißt es weiter. Die Ladestraße ist eine Sackgasse. Früher wurde sie zur Beladung von Wagons der Konservenfabrik Bosse genutzt.