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Salzland-Statistik Vier Tote weniger, aber 150 Unfälle mehr

Auf den Straßen im Salzlandkreis starben 2019 acht Menschen bei Verkehrsunfällen. Das sind vier weniger als im Jahr zuvor.

Von Falk Rockmann 09.04.2020, 01:00

Staßfurt/Schönebeck l Vier Todesopfer weniger als im Jahr zuvor. Dennoch hat die Statistik acht Menschenleben zu beklagen, darunter drei Fußgänger. Einer starb beim Überqueren der Straße in Könnern. In Wohlsdorf überrollte ein Anhänger, der sich von einem Pkw gelöst hatte, eine ältere Dame. Zwischen Bründel und Alsleben wurde ein Fußgänger von einem Pkw erfasst. Zwei Kradfahrer wurden getötet – einer an der Kreuzung Calbe/Barby, einer an der Kreuzung Reinstedt/Frose. Zu beklagen ist auch der Tod zweier Radfahrer – in Barby und in Schönebeck. Zudem fand der Fahrer eines Cabrios in Aschersleben den Tod, als sich sein Pkw am Spittelsberg überschlug.

„Mit 5318 Verkehrsunfällen stiegen die Gesamtunfallzahlen 2019 gegenüber dem Vorjahr um 150 Unfälle – das entspricht 2,9 Prozent mehr“, fasst Polizeisprecher Marco Kopitz zusammen. Als Haupt-unfallursachen bilanziert er: Wildunfälle (1168), Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren (769) sowie nicht ausreichender Sicherheitsabstand (483).

Außerhalb geschlossener Ortschaften stiegen die Unfallzahlen geringfügig um 0,6 Prozent von 1675 auf 1685 Unfälle an. Erheblich nach oben ging die Entwicklung innerhalb geschlossener Ortschaften. Ereigneten sich im Vorjahr noch 3493 Unfälle, waren es 2019 mit 3633 Unfällen 140 Unfälle mehr (+4,01 Prozent).

Zurückgegangen sind dennoch die Unfälle mit Personenschaden um 3,23 Prozent, von 558 auf 540 Unfälle. Ebenfalls rückläufig: die Zahl der verletzten Personen von 708 auf 684.

93 Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Einfluss von Alkohol und/oder Betäubungsmitteln. Dies ist ein Anstieg um 19 Verkehrsunfälle. Dem gegenüber stehen 270 folgenlose Trunkenheitsfahrten beziehungsweise Fahrten unter Einfluss von Betäubungsmitteln.

Zur Frage der Unfallschwerpunkte kann Kopitz nur feststellen, dass dazu die Unfallkommission auf Grund der Corona-Lage noch nicht getagt und entsprechende Punkte festgelegt habe.

Allerdings stehe die Ortsumfahrung Brumby im Verlauf der L 63 im Fokus, auch die L 50 zwischen Neugattersleben und Förderstedt, wo sich Wildunfälle gehäuft haben. Selbst der Kreisverkehr L 65/B 246a Schönebeck sei eine brisante Stelle. Von einem Unfallschwerpunkt werde aber immer erst gesprochen, wenn fünf Unfälle der gleichen Art an einer Stelle passieren, erklärt der Polizeisprecher. Er verweist darauf, dass auch dann bestimmte Maßnahmen nicht das Allheilmittel darstellen. An der L 50 zwischen Förderstedt und Neugattersleben, wo sich 20 Wildunfälle 2019 ereigneten, sollen Wildwarner und zusätzliche Verkehrszeichen angebracht und aufgestellt werden. Wildunfälle ereigneten sich aber sonst auch über den gesamten Landkreis verteilt.

„Deshalb können wir weiter immer nur darauf verweisen, Warnschilder und Geschwindigkeitsbegrenzungen ernst zu nehmen, besonders auch nachts. Denn die stehen nicht umsonst“, betont Marco Kopitz. Das gleiche gelte für die Hinweise, dass Radfahrer möglichst auf Radwegen oder Radbehelfswegen – in der richtigen Fahrtrichtung – und mit Helm unterwegs sein sollten. Und auf Landstraßen zudem immer mit Weste. „Das sieht vielleicht doof aus, aber schützt und hilft, besser erkannt zu werden.“ Das treffe ebenso auf gut sichtbare Kleidung bei Fußgängern zu.

Erneut stark gestiegen sind die Ordnungswidrigkeiten von Radfahrern – von 251 auf 305.