Klassik-Konzert Beifallsstürme für Leipziger Sänger in der Basilika in Heckligen
Das Vokalensemble Voce Lipsienses brillierte in Hecklingen mit Werken der Musikerfamilie Bach.

Hecklingen. - Das Leipziger Vokalensemble Voces Lipsienses gab am vergangenen Sonntagnachmittag erstmals ein Konzert in der evangelischen Kirche St. Georg und Pancratius in Heckligen. Das kam beim Publikum sehr gut an.
„Im Juli 2002 gegründet, widmet sich Voces Lipsienses geistlicher Vokalmusik von der Vokalpolyphonie Renaissance bis zum 20. Jahrhundert. Stil und Anspruch dieser Musik begründen die relativ kleine Besetzung, wobei sich das Ensemble durch einen filigranen und beweglichen Klang auszeichnet. Voces Lipsienses ist vorrangig als Konzertchor tätig und arbeitet an konkreten Projekten, nach deren Bedürfnissen die Besetzung zusammengestellt wird“, verrät das Ensemble auf seiner Homepage über sich selbst.
Wunschtraum in Erfüllung gegangen
Mit dem Auftritt in Hecklingen ging für den Tenor Dietrich Barth, einem ehemaligen Thomaner, ein Wunsch in Erfüllung. Bei einer Besichtigung der „wunderschönen Basilika“ mit Pfarrer Kornelius Werner habe er sich vor einigen Monaten gesagt: „Irgendwann in meinem Leben möchte ich hier mal musizieren. Dass es so schnell klappt, hätte ich nicht gedacht“, sagte er am Sonntag erfreut. Dafür dankte Dietrich Barth, dem Pfarrer, dass er das so schnell möglich gemacht hatte.
Die Konzertfreunde erlebten an diesem Nachmittag 14 Werke der Musikerfamilie Bach. Es erklangen nicht nur Kompositionen von Johann Sebastian Bach (geboren 1685 in Eisenach und gestorben 1750 in Leipzig), der der prominenteste Vertreter der großen Musikerfamilie Bach ist und heute als einer der bekanntesten, fruchtbarsten und bedeutendsten Musiker gilt. Zu Gehör kamen in Hecklingen auch Choräle und Motetten von dessen weniger bekannten Verwandten Johann Michael Bach (1648 bis 1694), Johann Bach (1604 bis 1673) und Johann Christoph Bach (1642 bis 1703).
Durch das Programm führte Dietrich Barth. Von ihm erfuhren die Gäste auch Wissenswertes über die Bach-Familie. „Man hätte das Konzert auch mit dem Titel überschreiben können ,Alles Johann’“, sagte er in Anspielung auf die Tatsache, dass viele Musiker der Familie mit ihrem Vornamen Johann hießen. Die Auswahl sollte zeigen, dass Johann Sebastian Bach nicht allein am Musikhimmel schwebe.
Die Konzertfreunde konnten sich auch über Motetten aus dem Bach-Archiv freuen, dass im Zweiten Weltkrieg ausgelagert worden war, dann nach Kiew gelangte und nun wieder seinen Platz in Berlin gefunden hat.
Die rund 100 Besucher, die nicht nur aus Hecklingen, sondern aus dem Umfeld kamen, geizten bei den grandiosen Stimmen der sechs Sängerinnen und vier Sängern, die vom Leipziger Kantor Frieder Flesch am Spinett begleitet wurden, nicht mit Applaus und sicherten sich dadurch am Ende noch eine Zugabe. Elke Atzler vom Gemeindekirchenrat sprach vielen von ihnen aus dem Herzen, als sie sagte: „Es war ein Genuss.“