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Edgar Barth trägt Historie der Kirche Sankt Stephani erstmals zusammen Cochstedter schreibt Kirchengeschichte auf

Von Nora Stuhr 04.08.2010, 07:42

Erstmals ist eine Chronik der Cochstedter Kirche Sankt Stephani erschienen. Herausgegeben vom Förderkreis der Kirche und dem evangelischen Kirchengemeindeverband "Am Hakel" lag das Heft erstmals nach einem Konzert zum Jubiläumsfest in Cochstedt für Interessierte bereit. Einer, der mit der Geschichte der Stephanikirche bestens vertraut ist, stand Rede und Antwort.

Cochstedt. Edgar Barth hat viele Fakten, Bilder und Themenbeiträge für die Nachwelt zusammengetragen. In den letzten Jahren hat der Coch-stedter sich immer wieder schlau gemacht. In den vergangenen zwölf Monaten arbeitete er intensiv an der ersten Ausgabe der Kirchenchronik. Dabei musste nicht alles komplett neu in Erfahrung gebracht werden. Ein Teil der Daten lag dem Verfasser bereits vor, viele Entwicklungen rollte er neu auf, entdeckte Details zum Hintergrund und schrieb sie auf.

Dazu wurde er in den letzten Monaten Stammgast im Aschersleber Archiv, durchforstete Zeitungen der Jahre 1928 bis 1945 Seite für Seite und Tag für Tag. Ferner waren ihm Aufzeichnungen nützlich, die im Fundus des Kirchengemeindeverbandes erhalten geblieben sind.

Entstanden ist ein informatives Heft mit über 30 Seiten. Leser erfahren allerhand Wissenswertes rund um die Chronologie: Etwa, dass das Gotteshaus 1225 geweiht wurde. Bekannt ist das Datum sogar auf den Tag genau. "Das war am 6. Februar an einem Donnerstag, dem Dorotheentag", hat Barth recherchiert, auch sei bekannt, dass die als Steinbau geweihte im romanischen Baustil errichtete Kirche einen Vorgängerbau gehabt haben könnte. "Möglicherweise war es eine Holzkirche", meint das Förderkreismitglied und spricht an, dass die Kirche einst dem heiligen Stephanus gewidmet wurde, was sich heute in ihrem Name widerspiegle. Ihm hat Barth in der Chronik ein Extra-Kapitel gewidmet. Gleich zu Beginn. "Er ist der Schutzpatron unserer schönen Cochstedter Kirche." Auch eine Abbildung des Heiligen Stephanus ist in dem kleinen Werk abgedruckt. Dazu wurde in der Mitte ein Fototeil mit vielen weiteren Motiven auf Hochglanzpapier integriert.

Nachzulesen ist außerdem, wer in Cochstedt nach der Reformation ab 1556 Pfarrer war. Insgesamt 27 Geistliche sind mit Vor- und Zunahmen sowie mit der Zeit ihres Wirkens bis zum heutigen Tag aufgeführt.

Schließlich hat Edgar Barth zum besseren Verständnis der Chronik in der Anlage nicht nur die Quellen seiner Arbeit aufgeführt, auch eine Auswahl der Währung sowie Maße in Preußen etwa für Flächen und Längen sind nachzulesen.

Warum er sich vor allem für das Gotteshaus und dessen Geschichte begeistert? Über die Antwort auf die Frage muss der heimatbegeisterten Geschichtsfan nicht lange nachdenken. "Die Kirche ist der älteste Bau in Cochstedt. Der geschichtliche Bezug zur Stadt spielt eine wichtige Rolle", sagt er und verweist auf die umfassendere Abhandlung und den ein oder anderen kulturhistorischen Exkurs. "Es bleibt nicht aus, dass geschichtliche Daten, die eigentlich zur Chronik der Stadt gehören, hier mit erfasst sind", begründet er die Inhalte. Unter anderem wird erwähnt, dass Cochstedt im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts noch mit "K", also Kochstedt, geschrieben wurde. Warum der andere gleichklingende Anfangsbuchstabe 1916 eingeführt wurde? Möglicherweise, um eine Unterscheidung zu einem Ort bei Dessau-Roßlau mit dem selben Namen herzustellen, schätzt der Cochstedter.

Wer sich für die Heimatgeschichte des Ortes und seine Kirche interessiert, kann ein Exemplar der Chronik für einen kleinen Preis beim Förderkreis, Telefon (039 267) 80335, erwerben. Damit leisten Käufer einen Beitrag zum Erhalt der Kirche.