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Beschäftigungsmaßnahme für Ein-Euro-Jobber läuft Ende Juni in Groß Börnecke aus Ehrenamtliche planen Unterschriftenaktion für weitere Besetzung des Büros der Vereine

Von Thomas Höfs 24.05.2012, 05:21

Sorgen machen sich die Vereine in Groß Börnecke, Schneidlingen und Cochstedt über ihre zentralen Ansprechpartner. Die Maßnahme der Arbeitsförderung läuft Ende Juni aus. Was danach kommt, ist ungewiss.

GroßBörnecke l Im Rathaus von Groß Börnecke gibt es das Büro der Vereine. Olaf Grube und Wolfgang Hoffmann kümmern sich hier täglich um die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen zwischen Montag und Freitag. Am Wochenende sind sie meist selbst ehrenamtlich auf Achse.

Die Frage ist allerdings, wie lange es die Arbeit der beiden im Rathaus noch gibt. Denn Ende Juni läuft die Beschäftigungsmaßnahme aus. Die beiden Ein-Euro-Jobber wären dann beschäftigungslos, warnen Peggy Schneider und Ralf Ketzel. Die beiden engagieren sich ehrenamtlich seit einiger Zeit in Groß Börnecke auf ihrem Kunsthof.

Das Büro der Vereine finden die beiden engagierten Bürger super. "Die Leute haben hier ebenso einen Ansprechpunkt wie die Vereine in den Orten", schildert Peggy Schneider. Die Aufgaben der eingesetzten Leute seien vielseitig. Einerseits sind sie Ansprechpartner für die Bürger, welche Betätigungsmöglichkeiten in den Vereinen existieren. Daneben helfen, unterstützen und fördern sie das Vereinsleben, indem sie den Ehrenamtlichen einige Tätigkeiten der Organisation von Veranstaltungen schon mal mit abnehmen.

Der seit Jahren erprobte Service hat sich herumgesprochen in den Orten von Hecklingen.

Das bestätigt Wolfgang Hoffmann. Immer mehr Bürger melden sich in dem Büro und nutzen es als Ansprechpunkt. Daneben sind die beiden Mitarbeiter auch noch bei den Alltagsdingen behilflich, schmunzelt Wolfgang Hoffmann. Wenn es eine Frage an die Verwaltung gebe, kommen die Bürger schon mal in das Büro der Vereine. Telefonisch versucht er dann die Frage mit der Verwaltung zu klären.

Nur die Ungewissheit ist groß, ob es den Service Anfang Juli noch gibt. Bislang wisse keiner etwas, meint Ralf Ketzel. Dabei haben die beiden erst in diesem Jahr ein sehr gelungenes Maifest organisiert, schildert er. Die Leute in Groß Börnecke fühlten sich an längst vergessen geglaubte Zeiten erinnert, erzählt er. Bedankt hätten sich die Einwohner für die tolle Organisation.

Ralf Ketzel und Peggy Schneider sprechen sich jedenfalls dafür aus, dass das Büro der Vereine weiter bestehen bleibt und als Ansprechpartner fungiert. "Das Beste ist natürlich, die jetzt eingesetzten Mitarbeiter können weiter beschäftigt werden", wünschen sich die beiden.

Müssen zwei neue Personen gefunden werden, gebe es für das Projekt einen Rückschlag, befürchtet Ralf Ketzel. "Die Leute haben hier in den vergangenen Jahren viele Kontakte in die Vereine aufgebaut. Es würde Monate dauern, bis andere Leute dies geschafft hätten", erklärt er seine Sorgen. Deswegen wolle er, dass die beiden Mitarbeiter für eine weitere Periode beschäftigt bleiben.

Wolfgang Hoffmann wünscht sich als Betroffener ebenso eine weitere Beschäftigung. Nur liege es nicht in seiner Hand.

Mit einer Unterschriftenaktion wollen Peggy Schneider und Ralf Ketzel auf die Situation demnächst aufmerksam machen. "Wir werden Unterschriften für den Erhalt der beiden Stellen sammeln", versichert Peggy Schneider. Die beiden Ein-Euro-Jobber seien wertvoll für das Zusammenleben in den Dörfern. Diese beiden Stellen dürften deshalb nicht eingespart werden, wollen die beiden Initiatoren fordern.

Vor allem seien die beiden Mitarbeiter mit viel Begeisterung bei der Sache, zeigt sie im Büro der Vereine. Die Ausrüstung hätten sich die beiden Mitarbeiter selbst mitgebracht. Wolfgang Hoffmann bestätigt die Aussage. Die Computer seien privat. Die Zeit nutzen die beiden täglich, um beispielsweise Plakate für Ankündigungen von Festen vorzubereiten. Die Arbeit macht den beiden sichtlich Spaß. Momentan, beschreibt Wolfgang Hoffmann, werden drei Veranstaltungen von ihm und seinem Kollegen vorbereitet und betreut.

In einem Ordner sammeln die beiden ihre Aufgaben und Einsätze. "Wir haben noch einen vollen Ordner, der zeigt, dass wir hier nicht nur rumsitzen", betont Wolfgang Hoffmann. Letztlich muss sich die Stadt entscheiden, ob sie den Service weiter haben wolle, erklärt er. Über eine Beschäftigungsgesellschaft seien die beiden in der Maßnahme. Auslöser ist allerdings die Stadt gewesen, die das Projekt seit Jahren unterstützt, sagt Wolfgang Hoffmann.