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Jugendredakteur hört sich auf dem Schulhof des Staßfurter Gymnasiums um Ganztagsschule: Top oder Flop?

19.06.2013, 01:17

Seit Ende der Osterferien gibt es am Dr.-Frank-Gymnasium eine neue Unterrichtsform: die Ganztagsschule. Was die Schüler davon halten, haben sie unserem Jugendredakteur Magnus Schirmer verraten.

Staßfurt l Sascha Keil (13) aus Löderburg geht in die Klasse 7/3. Er findet vor allem gut das, dass Handyverbot mit der neuen Unterrichtsform aufgehoben wurde und ist der Meinung, dass die Unterrichtsblöcke ihm nicht wie zwei ganze Unterrichtsstunden vorkommen: "Länger als sonst, aber nie 90 Minuten, vielleicht 60 oder 70", meint er mit einem Lächeln. Das einzige, was ihm nicht gefällt, ist der spätere Unterrichtsschluss und das keine doppelten Sportstunden möglich sind. Außerdem sollte der von den Schülern geliebte Computerraum öfters geöffnet werden. Er möchte, dass der Blockunterricht bleibt.

Benjamin Küttner (11) aus Neundorf, Klasse 5/1, fallen die geringeren Mengen an Hausaufgaben auf, da die Schüler ja auch weniger Fächer haben, so sind die Taschen auch viel leichter. Die langen Pausen gefallen ihm auch. Benjamin besucht auch regelmäßig die angebotenen Räume. Am meisten mag er den Computerraum, da er dort ins Internet gehen kann, um in Onlinespielen zu siegen. Etwas auszusetzen hat er nicht.

In der Mittagsfreizeit ist genug Zeit für Sport

Max Hellebrand (10) aus Hecklingen geht in die 5/3. Max macht die Hausaufgaben schon gerne in der großen Mittagsfreizeit, in der er durchaus genug Zeit hat, danach noch raus zu gehen. Sein Lieblingsaufenthalt ist jedoch die Turnhalle. An der Pausenliga nimmt er zwar nicht teil, aber es gibt ja noch genug andere sportliche Aktivitäten, die man dort durchführen kann. Er bemängelt nur, dass Klassen, die doch noch den Raum wechseln müssen, mehr Zeit dafür bekommen. Er findet die Zeit seit dem Blockunterricht super und wünscht sich, dass sich nichts ändert.

Jan Bohne (11) aus der 5/3 kommt aus Hecklingen und musste sich früher immer mit den Büchern abschleppen und freut sich umso mehr, dass nun nur noch drei bis vier Fächer pro Tag für ihn anstehen.

Er nutzt gerne die Turnhalle, in der er auch in der Pausenliga mitspielt - eine super Methode zum Ausspannen. Oft spricht er aber auch mit seinen Klassenkammeraden auf dem Schulhof. Der Blockunterricht sagt ihm zu.

Der zwölfjährige Unseburger Nick Pumptow findet, dass die 20 Minuten Pause nicht reichen, um kurz zu entspannen. Da sind die 50 Minuten sehr viel besser. Ihn begeistern die Turnhalle mit der Pausenliga und der Computerraum. Nick betreut auch als Pausenhelfer in der Turnhalle und findet es sehr gut, dass die Schüler selbst aufpassen müssen, denn so lernt man Selbständigkeit und andere zu respektieren. Das System ist aus seiner Sicht nicht zu verbessern.

Allerdings ist die Ganztagsschule am Gymnasium nur eine Testphase bis zur Zeugnisausgabe am 15. Juli. Dann wird entschieden, ob das System weitergeführt oder abgebrochen wird.

Der Schulltag ist jetzt nur fünf Minuten länger

Die Unterrichtsform beinhaltet die Änderung der Stundenlänge, der Pausenlänge und der Pausenaktivitäten. Denn nun werden zwei Stunden mit 45 Minuten und einer dazwischen liegenden 5-Minuten-Pause zu 90 Minuten zusammengefasst. Die 5-Minuten-Pause wird natürlich wo anders dran gepackt. So müssen die Räume und Lehrer nicht so oft gewechselt werden. Insgesamt kommt dabei ein nur fünf Minuten längerer Schultag heraus.

Außerdem ist die Essenspause nach dem ersten Block jetzt doppelt so lang. Anstatt 15 Minuten gibt es jetzt auch noch eine Viertelstunde für draußen hinzu, doch die zehn Minuten Pause nach der darauffolgenden Stunde wurde gestrichen.

Nach dem nächsten 90-minütigen Block folgt die große Mittagsfreizeit. Die Mittagsfreizeit ist eine 50-minütige Pause, in der die Schüler in die Cafeteria zum Essen gehen, auf dem Schulhof toben, sich in der Turnhalle auspowern und die angebotenen Räume nutzen können.

Diese Räume werden von den Pausenhelfern - Schüler der 7. und 8. Klasse - betreut. Sie kümmern sich um den Lese- und Ruheraum, um den Raum "Schüler-helfen-Schülern" und um vieles mehr. Der Computerraum wird von Lehrern betreut.