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Wobau Neue Strategie für Staßfurter Wohnungsmarkt

Mehr Service, attraktivere Wohnungen und ein neues Image: Das soll die Zukunft der Wobau Staßfurt sein.

Von Franziska Richter 24.11.2017, 00:01

Staßfurt l  Der neue Geschäftsführer der Staßfurter Wohnungs- und Baugesellschaft (Wobau) Staßfurt hat sich viele Ziele gesteckt. Nachdem er 15 Jahre lang bereits eine andere Wohnungsgesellschaft geleitet hat, wartet nun in Staßfurt die nächste „Herausforderung“, wie er sagt. Seit 1. August ist Ralf Klar neuer Geschäftsführer der Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (Wobau) Staßfurt. Für das kommunale Wohnungsunternehmen, das aktuell rund 2600 Wohnungen und 28 Mitarbeiter hat, hat er sich viele langfristige Ziele gesetzt.

Genau so eine große Herausforderung habe er hier in Staßfurt, „das sehr viel Potenzial hat“ wie er sagt, gesucht. Vorher war er 15 Jahre lang Geschäftsführer der VWG Wohnungsgesellschaft Vorharzer Heimstätte in Seeland/Nachterstedt. Diese hat er durch neue Konzepte vor der Insolvenz retten und über die Jahre wieder sanieren können.

Jetzt wo diese Gesellschaft wieder ein ruhiges Fahrwasser gekommen ist, widmet sich Ralf Klar einem neuen Großprojekt. Er will die Wobau Staßfurt langfristig entwickeln. Er arbeitet dazu bereits jetzt an einem Konzept, dass die Entwicklung der Wobau für die kommenden Jahre beschreibt. Dieses Großkonzept will er im Januar nächsten Jahres dem Aufsichtsrat der Gesellschaft vorstellen.

Ganz konkrete Maßnahmen dazu will er noch im Dezember mit dem Aufsichtsrat, der große Maßnahmen absegnen muss, ausloten. Was für ihn aber feststeht, ist: „Ich will die Marke Wobau nach vorn bringen.“ Image und Ruf des kommunalen Wohnungsanbieters haben in der Vergangenheit gelitten, teilweise weil Wohnungen nicht attraktiv genug für Neuvermietungen waren.

Teilweise weil die telefonische Erreichbarkeit des Unternehmens schwierig war. Daher hat Ralf Klar bereits die Durchwahlnummern der einzelnen Abteilungen umstrukturieren lassen. Durch die Technischen Werke Staßfurt konnte erreicht werden, dass die Anrufer über die allgemeine Nummer (03925) 37 820 über die Vermittlung der Stadt weitergeleitet werden können.

Noch wichtiger ist, weil es das Wohnen direkt betrifft, „dass wir bei Neuvermietungen auf dem Wohnungsmarkt konkurrenzfähig sein können“, sagt Ralf Klar. Das bedeutet, dass potenzielle Mieter bei der Wobau Wohnungen in einem ebenso attraktiven Standard finden wie bei privatwirtschaftlichen Vermietern.

Für die Wobau bedeutet das vor allem: Sanierungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen in den Wohnungen durchführen lassen. „Bis Ende des Jahres werden wir weitere Wohnungen saniert haben“, so Ralf Klar. „Zu dem Thema gehört auch, dass wir im Team bei Neuvermietungen aktiver auftreten.“ Unter anderem soll die Wobau in Zukunft Facebook stärker nutzen.

Auch das ganze Corporate Design (Firmenauftritt) der Wobau muss nach Meinung von Ralf Klar geändert werden. „Bei den großen Buchstaben ‚WB‘, die an manchen Stellen in der Stadt zu sehen sind, bin ich mir sicher, dass der Großteil der Staßfurter nicht sofort etwas damit anzufangen weiß“, erklärt er. Das Logo „WB“ hat sich die Gesellschaft vor längerer Zeit gegeben, es taucht auf als Firmenlogo auf der Webseite, auf Briefbögen oder Werbeartikeln auf. Aber: Für die Gesellschaft hat sich landläufig eigentlich der Begriff Wobau“ in Staßfurt durchgesetzt und unter dem ähnlichen Titel „WBG“ firmiert außerdem noch die Wohnungsbaugenossenschaft zu Staßfurt.

„Wir brauchen ein neues Logo und einen neuen Slogan, um uns eindeutig abzugrenzen“, so Ralf Klar. Daher wurde bereits mit Schülern der Staßfurter Sekundarschule Am Tierpark ein Projekt gestartet werden. „Bis Ende November entwickelten die Schüler im Kunstunterricht ein neues Logo für die Wobau“, so Ralf Klar. Steht dieses - nach dem Okay der Verantwortlichen aus Stadt und Rat - fest, werden Webseite und weitere Produkte zum Firmenauftritt überarbeitet oder neu aufgelegt.

Langfristiges Ziel ist es weiterhin, den Leerstand bei der Wobau abzubauen. Wenn die Einwohnerzahl in der Stadt über die kommenden Jahrzehnte weiter zurückgeht, werden immer weniger Wohnungen gebracht. Auch der Abriss bleibt da nicht aus. Ralf Klar hat die Vorbereitungen zum Abriss des Wohnblöcke in der Straße der Einheit 1 bis 5, wie ihn seine Vorgänger beschlossen hatten, weitergeführt. Über ein Umzugsmanagement werden dort 41 von insgesamt 70 belegten Wohnungen leergezogen. Den Mietern wurden andere Wohnungen angeboten. Der Abriss soll im kommenden Jahr mithilfe von Fördermitteln stattfinden.

Ralf Klar, der sein Engagement nach eigener Aussage gern durch viel Arbeit zeigt, ist gleichzeitig ehrenamtlicher Bürgermeister von Neukönigsaue, Stadtrat in Aschersleben und Fraktionsvorsitzender der dortigen CDU-Stadtratsfraktion.