Neues Leben in kunterbunt sanierter Kita

Neundorf l Das Leben muss nicht kompliziert sein. Manchmal möchte man Kind sein und unbeschwert. Denn ja: Das Leben kann auch leicht sein. Und so sangen die Kinder der Kita „Pusteblume“ in Neundorf bei der Einweihung ihrer rundherum schmuck gewordenen Einrichtung vor den zahlreichen Gästen dieses Lied: „Eigentlich brauche ich zum glücklich sein im Leben ... Eigentlich brauche ich zum glücklich sein nicht viel.“

Etwas zu essen, zu trinken, Wärme, soziale Kontakte, ein Dach über dem Kopf. Schon ist alles perfekt. Das Lied wird die neue Hymne der Kita und passte zur Einweihung am Freitag.

Nach etwas mehr als 2,5 Jahren durften 36 Krippe- und 54 Kitakinder vorige Woche von der Ausweichstätte „Leopoldshaller Spatzennest“ in ihre alte Heimat zurück. Das neue Dach über dem Kopf ist schwarz, das Haus gelb. Die Anbauten sind grün, orange und rot. Passend dazu arbeitet die Kita im Alltag mit Farbkonzept. Die Bienengruppe ist gelb, die Käfergruppe rot. Die Kinder wissen so, wo sie sich innen orentieren können. Dazu gibt es Frösche, Raupen oder Schmetterlinge.

Wo so viele fröhliche Farben und Tiere dominieren, freuen sich zahlreiche Gäste mit. „Es ist ein richtiges Schmuckstück geworden. Die Einweihung wurde lange ersehnt, jetzt ist es die modernste Kita der Stadt Staßfurt“, sagte Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD). „Darauf können wir stolz sein.“

Das 1928 erbaute Haus war einst ein Wohnhaus und wurde 1975 zur Kita umfunktioniert. Seitdem hat es keine grundsätzliche Sanierung gegeben. Der Neundorfer Ortsbürgermeister Stefan Riemann (parteilos) –selbst als Kind in der Kita – war sprachlos. „Die Augen waren groß, als ich die Kita das erste Mal fertig gesehen habe. Das war ein Wow-Effekt“, sagte er.

Die Fläche ist von 1000 auf 1600 Quadratmeter gestiegen. Es gab eine Erweiterung durch drei Neubauabschnitte. So gibt es jetzt einen Kreativraum, einen Essensraum und einen Bewegungsraum.

Einst war die Fertigstellung nach Baubeginn im Februar 2018 im Sommer 2019 vorgesehen. Es gab Verzögerungen und Baukostensteigerungen. Am Ende kostete die Sanierung 2,7 Millionen Euro. 1,23 Millionen Euro waren Fördermittel, der Rest Eigenanteil der Stadt. Eine Aluglasfassade, neue Heizung, Türen, Blitzschutz, LED-Lichter, alles ist barrierefrei. Die „Pusteblume“ erfüllt modernste Standards. „Hoffentlich ist das eine Initialzündung für die Neundorfer, für weiteren Nachwuchs zu sorgen“, sagte Wagner und erntete Schmunzler.