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Feuerwehr und Nachwuchs Rathmannsdorf: Kameraden wollen auch mal in Rente

Das große Nachwuchsproblem der Feuerwehren ist laut Landesverband gelöst. Nicht so in Rathmannsdorf. Die Wehr dort sucht Nachwuchs für eine Kinderfeuerwehr.

Von Falk Rockmann 15.09.2023, 06:17
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rathmannsdorf nutzen jede Gelegenheit, um für ihr wichtiges Ehrenamt zu werben wie hier zuletzt beim Sommerfest der Kindertagesstätte Rappelkiste.
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rathmannsdorf nutzen jede Gelegenheit, um für ihr wichtiges Ehrenamt zu werben wie hier zuletzt beim Sommerfest der Kindertagesstätte Rappelkiste. Foto: Falk Rockmann

Rathmannsdorf - Mit 9817 − gut 600 Mitglieder mehr − zählt der Landesfeuerwehrverband demnach im Vergleich zu 2021 in den Jugendfeuerwehren. Die „große Mangelphase“ habe Sachsen-Anhalt zum Glück überstanden, wird der Verbandsvorsitzende Kai-Uwe Lohse zitiert.

Es gibt aber auch Feuerwehren, in denen es nicht so rosig aussieht. Immerhin 21 Kameraden stehen derzeit aktiv im Dienst des Schutzes und der Sicherheit der Einwohner von Rathmannsdorf. Für einen 550-Seelen-Ort nicht wenig. Die Männer und Frauen sind im Schnitt zwischen 30 und 40 Jahre jung. Dennoch machen sich die Retter um Ortswehrleiter Benjamin Zuck große Sorgen um den Fortbestand ihrer Wehr.

Seit Jahren versuchen sie, eine Nachwuchswehr zu etablieren. Zwischenzeitlich hatte man auch Erfolg. Doch der währte nicht lange.

Kameraden geben nicht auf

Doch die Kameraden wollen nicht aufgeben. Da werden die Knirpse der Rathmannsdorfer Kindertagesstätte Rappelkiste ins Feuerwehrhaus eingeladen. Wenn die Lebenshilfe-Einrichtung den Wehrleiter bittet, Veranstaltungen zu unterstützen, zögert die Ortswehr nicht lange und ist mit dabei.

Erst kürzlich wieder, als die Kita zum Sommerfest eingeladen hatte, rückten die zwei Fahrzeuge mit Besatzung aus, bauten zur Freude der Kinder und ihrer Erzieherinnen und auch der Eltern einen Stand auf, wo die Jungen und Mädchen aktiv mit Spritze, Schlauch und nassem Element Pyramiden aus Blechbüchsen ins Visier nehmen konnten.

Damit es weitergehen kann zu Schutz und Sicherheit der Einwohner

Natürlich nicht nur, um das Fest bunter zu gestalten, sondern eben auch Werbung in eigener Sache zu machen. Annika Fugmann, Annabell Fugmann und Constanze Stötzer stehen bereits parat für die Leitung und Betreuung einer Kinderfeuerwehr – damit die derzeitigen aktiven Kameraden auch irgendwann mal in die Altersabteilung rücken können und es dennoch weiter gehen kann mit dem Schutz und der Sicherheit der Rathmannsdorfer. Diese sollten dann allerdings das Bestreben zur Gründung einer Kinder- oder auch einer Jugendwehr unterstützen, wo es geht.

Der erneute Anlauf der Kameraden in dieser wichtigen Angelegenheit wurde zu besagtem Sommerfest mit einem Flyer unterstrichen, welcher bereits auch den Weg in die Haushalte und in die Bekanntmachungskästen des Staßfurter Ortsteils gefunden hat.

Feuerwehr lädt Kinder und Eltern am 4. Oktober ein

Mit dem Flyer lädt die Freiwillige Feuerwehr Rathmannsdorf ihren potenziellen Nachwuchs samt Eltern am Mittwoch, 4. Oktober, 17 Uhr, in das Feuerwehrhaus, Kiesgrube 6a, ein.

Was die Kinder von den großen Kameraden lernen können, wird ebenfalls schon beschrieben: Neben den grundlegenden Aufgaben der Feuerwehr lernen die Kinder unter anderem, wie Brände entstehen, wie diese vermieden werden können, wie man einen Notruf absetzt, wie man sich in einer Notsituation verhält, Grundkenntnisse in der Ersten Hilfe und, und, und. Teamarbeit spiele in einer Kinderfeuerwehr natürlich ebenso schon eine große Rolle wie auch Verantwortungsbewusstsein, Selbstvertrauen, Respekt und Dankbarkeit. Das alles und noch viel mehr wollen die Kameraden also bei der Informationsveranstaltung vermitteln und hoffen auf regen Zuspruch. Nicht zuletzt auch deshalb, damit das von der Stadt in Aussicht gestellte neue Feuerwehrhaus für Rathmannsdorf auch mit noch jüngerem Leben ausgefüllt werden kann. Für das Objekt haben die Kameraden – in ihrer Freizeit übrigens – auf dem Hof des für den Neubau vorgesehenen Grundstücks bereits Platz geschaffen, wurde der Baugrund untersucht, wird der Abriss der alten Gebäude vorbereitet.