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Frauen-Fußball Staßfurterin: „Das gesamte WM-Team ist stimmig“

Wenn jemand von der Frauen-Fußball-WM magnetisiert ist, ist es Stephanie Träbert. Die Staßfurterin spielt seit Jahren beim Magdeburger FFC, leitet eine Fußball-AG.

Von Falk Rockmann 23.07.2023, 18:03
Als Lehrerin für Sport und Sachkunde weiß Stephanie Träbert - hier kürzlich beim Sommerfest der Grundschule Rathmannnsdorf  - Jungen und Mädchen auch für die hiesige AG Fußball zu begeistern.
Als Lehrerin für Sport und Sachkunde weiß Stephanie Träbert - hier kürzlich beim Sommerfest der Grundschule Rathmannnsdorf - Jungen und Mädchen auch für die hiesige AG Fußball zu begeistern. Foto: Falk Rockmann

Staßfurt - Bei der letzten WM in England hat unsere Elf für einen Schub gesorgt, was Bekanntheit, Anerkennung und Charme des Frauenfußballs betrifft. Was traut Stephanie Träbert den amtierenden (Vize-) Europameistern der Herzen nun in Australien/Neuseeland zu? Sollten wir in der Vorrunde nur vor Kolumbien gewarnt sein?

Bei 110 Prozent ist alles möglich

„Egal gegen wen wir spielen, wenn die Mannschaft 110 Prozent gibt, ist alles möglich. Dabei ist kein Team zu unterschätzen“, meint die Staßfurterin, die übrigens insofern sogar einen persönlichen Kontakt zur Nationalmannschaft hatte, als Almuth Schult noch zum Team gehörte.

Auf eine Lieblingsspielerin angesprochen, sagt die 35-Jährige: „Hab ich nicht. Das gesamte Team ist stimmig. Wenn ich eine wählen müsste, wäre es Lena Oberdorf. Ihr Durchsetzungsvermögen und ihre Zweikampfstärke sind herausragend.“ Stephanie Träbert ist „einfach nur stolz, wie sich der Frauenfußball entwickelt hat und deshalb auch voller Vorfreude auf die WM.“

Wir haben einen gewaltigen Sprung gemacht.

Stephanie Träbert, Spielerin des MFFC allgemein zum Frauenfußball

Und warum gibt es ihrer Meinung nach immer nur bei solchen internationalen Höhepunkten so einen Hype wie gerade wieder? Warum wird der Frauenfußball nach wie vor nicht wöchentlich so wahrgenommen, wie es in den oberen Ligen der Männer der Fall ist? Die Amateur-Fußballerin nennt „die unterschiedliche Medienpräsenz“ als Ursache dafür. „Nicht falsch verstehen, wir haben einen gewaltigen Sprung gemacht im Vergleich zu den letzten Jahren, aber schaut man sich allein die unterschiedlichen Kameraperspektiven bei der Übertragung von Bundesligaspielen männlich und weiblich an, werden die Unterschiede sichtbar.“

Stephanie Träbert, die seit 13 Jahren beim Magdeburger Frauen-Fußball-Club spielt und mit dem MFFC auch schon in der 2. Bundesliga, ist sich sicher, dass es auch bezüglich der Wahrnehmung der Medien Verbesserungen geben wird.

Und wie sieht sie die Möglichkeit, dass Frauen im Amateurbereich in Männermannschaften mitspielen können? Hat das schon etwas gebracht? „Beurteilen kann ich die Möglichkeit über das Frauenspielrecht im Amateurbereich der Männer nicht wirklich. Hier kann ich auf keine eigenen Erfahrungen zurückgreifen, und ich kenne auch keine Spielerin aus meinem Umfeld, die diese Option wahrnimmt.“

Selbst etwas kürzer treten wegen Beruf

Sie selbst begeistert übrigens Jungen und Mädchen in einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft Fußball an der Grundschule Rathmannsdorf. Und die Fußballlehrerin würde sich sehr freuen, wenn die Begeisterung an dieser schönen Mannschaftssportart bei den Schülern weiterhin anhält. „Ich denke, dass ist für beide Seiten eine schöne Beschäftigung“, sagt Stephanie Träbert, die seit 2021 als Lehrerin arbeitet.

Und wie sieht es mit ihrer nächsten Saison beim MFFC aus? Dazu möchte die Mittelfeldspielerin nur so viel verraten, dass sie ab dieser Saison etwas kürzer zu treten plant und erklärt: „Die Doppelkonstellation Fußball ab einem bestimmten Leistungsniveau und mein Beruf ist dann doch langfristig schwer zu vereinbaren.“ Damit habe sie in der letzten Saison und im letzten Schuljahr viele Erfahrungen sammeln dürfen.

Leidenschaft für Fußball ist ungebrochen

Aber das unterstreicht Stephanie Träbert auch: „Trotz meines ,fortgeschrittenen’ Alters – im Vergleich zu meinen Mitspielerinnen – ist meine Fußball-Leidenschaft ungebrochen!“

Begeisterung und Sachverstand klingen auch mit, nachdem Stephanie Träbert das Auftaktspiel Neuseeland gegen Norwegen (Neuseeland siegte 1:0 und erstmals bei einer WM überhaupt) gesehen hat: „Das Spiel hat gezeigt, was möglich ist. Ein riesen Match! Was du mit einer kompakten Mannschaftsleistung und einer top Zielspielerin vorn leisten kannst. Ich bin begeistert!“