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Polizei beklagt geringe Aufklärungsquote / Ursache für Diebstähle lassen sich dadurch nicht genau benennen Statistik: In Schönebeck werden die meisten Fahrräder gestohlen

Von Daniel Wrüske 30.10.2012, 02:16

Schönebeck/Staßfurt l Die Polizei im Salzlandkreis führt eine genaue Statistik über die gemeldeten Fahrraddiebstähle. Im laufenden Jahr wurden bis zum September 696 Fälle erfasst. Die Detailanalyse zeigt, dass der Schwerpunkt von Fahrraddiebstählen im Bereich des Revierkommissariates Schönebeck liegt.

Die Polizei hat hier bisher 281 zur Anzeige gebrachten Fälle in der Bilanz. Im Bereich Staßfurt sind es 128 Diebstähle, in Bernburg 200 und in Aschersleben 87. Die Relationen ziehen sich der Polizei-Statistik zufolge durch die letzten fünf Jahre.

Warum der Schwerpunkt in Schönebeck liegt, können die Beamte nicht genau sagen. Marco Kopitz, der Sprecher des Polizeireviers im Salzlandkreis, vermutet die Nähe zu Magdeburg. "Es ist denkbar, dass vermeintliche Täter hier einen größeren Einzugsbereich erkennen", sagt der Polizist.

Dem kann Andreas Pretzlaff, der Leiter des Revierkommissariates in Schönebeck zustimmen. Man habe es in den meisten Fällen mit einem einschlägig bekannten Täterkreis zu tun. Es komme vor, dass Räder aus Schönebeck in Magdeburg auftauchen und umgekehrt, so der Polizeibeamte.

Geringe Aufklärungsquote erschwert Bewertung

Die Gründe für Fahrraddiebstähle lassen sich schwer auf einen Nenner bringen. Dazu fehlen entsprechende belastbare Erhebungen. Das hänge, so Polizeisprecher Marco Kopitz, mit der geringen Aufklärungsquote zusammen. Die Gründe dafür würden variieren. "Meist können die gestohlenen Fahrräder nicht eindeutig zugeordnet werden, weil es keine Kennzeichnungspflicht wie etwa bei Autos gibt." Hinzu komme, dass die Räder in vielen Fällen weggeschafft, zum Teil auseinander montiert und umgebaut, und dann in Einzelteilen verkauft werden. Das mache die Strafverfolgung schwierig. So will sich Marco Kopitz auch nicht darauf festlegen, dass der Grund für die Diebstähle Beschaffungskriminalität sei. Die wird allgemein oft angegeben: Die Diebe stehlen Gegenstände, machen sie zu Geld und sichern so ihren Drogenkonsum. "Dass das im Fall der Fahrraddiebstähle so ist, geben die Zahlen einfach nicht her", sagt der Beamte.

Andreas Pretzlaff ergänzt hier, dass die Beschaffungskriminalität eine Rolle spiele, aber eben nur eine Ursache von vielen sei, weswegen Täter Langfinger bei Fahrrädern haben.

Fahrradbesitzer sollten sich sichern

Unkonkret muss die Polizei schließlich auch bleiben, geht es um die Tatorte, an denen Räder gestohlen werden. "Die Tatorte lassen sich aus der Statistik heraus nicht näher eingrenzen." Der polizeilichen Erfahrung nach, so Marco Kopitz, würden Fahrräder allerdings häufig aus Kellern, Hausfluren sowie offen zugänglichen Fahrradständern an Bahnhöfen, Supermärkten oder Schulen entwendet.

Marco Kopitz empfiehlt den Radbesitzern deshalb, ihre Drahtesel zunächst mit geeigneten und massiven Schlössern zu sichern. Außerdem würden Fahrradpässe und Codierungen bei Diebstählen helfen, den Tätern und ihrer Beute schneller auf die Schliche zu kommen.