Besucher des Festes konnten sich am Wochenende vom Fortschritt überzeugen / Bürgermeister loben das Engagement aller Wahres Schmuckstück: Alte Ziegelei in Westeregeln entwickelt sich rasant
Westeregeln l In den letzten Jahren hat sich die Alte Ziegelei zu einem wahren Schmuckstück entwickelt. Am vergangenen Wochenende konnten sich die Besucher davon überzeugen. Denn bereits zum zwölften Mal luden die Eigentümerin, die Sozial-Aktien-Gesellschaft Bielefeld, und der Verein der Freunde und Förderer der Ziegelei und Gipshütten Westeregeln e.V. zum Ziegeleifest auf den Kalkberg ein. "Die meisten Menschen, die die Ziegelei zum ersten Mal sehen, sind begeistert", brachte es Andreas Beaugrand, Vorsitzender Sozial-Aktien-Gesellschaft, in seiner Eröffnungsrede auf den Punkt. Die Besucher konnten diesen Worten nur zustimmen. Man geriet ins Staunen. Verein und Eigentümer arbeiten seit Jahren Hand in Hand und haben ein Bau- und Industriedenkmal der besonderen Art geschaffen. "Unser Ziel ist es, das Denkmal auch für die Zukunft zu erhalten", machte Andreas Beaugrand weiter deutlich. Die ersten Fortschritte sind bereits deutlich sichtbar. Fassaden, Dächer - alles ist in einem guten Zustand. "Zurzeit haben wir ein Problem mit dem Holzwurm. Und wer die Ziegelei kennt, der weiß, wie viel Holz hier verbaut ist. Doch ich bin mir sicher, dass wir auch dieses Problem wieder in den Griff kriegen", erklärte das Vorstandsmitglied.
"Wenn ich hier hoch komme, bin ich immer wieder erstaunt. So gut hat die Ziegelei noch nie ausgesehen", freute sich auch André Kulak, Bürgermeister der Gemeinde Börde-Hakel, über den Fortschritt. Zudem verriet er, dass er als Schüler einmal selbst auf dem Kalkberg gearbeitet hatte.
Ebenso begeistert war auch der Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr. "Auf der Alten Ziegelei kann man sehen, was die Bürgerarbeiter innerhalb eines Jahres geleistet haben", so Stöhr. Auch die Ziegelei ist ein Projekt der Bürgerarbeit, in deren Rahmen 34 Bürgerarbeiter dort beschäftigt sind. "Das bringt die Ziegelei noch weiter vorran. Wir alle wissen, dass der Erhalt eines solchen Denkmals mit viel Arbeit und Geld verbunden ist. Deshalb möchte ich allen danken, die dazu beitragen", machte Stöhr weiter deutlich.
Andreas Beaugrand gab zudem einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Im nächsten Jahr soll eine neue Ausstellung eröffnet werden. Auch ein Buch zur Geschichte der Ziegelei soll entstehen. "Wir sind ein Museum, das den leisen Tourismus pflegt. Wir wollen die Besucher hier nicht mit großen Bussen anreisen lassen", unterstrich Beaugrand noch einmal.
Für das Ziegeleifest hatte man sich auch in diesem Jahr wieder allerhand einfallen lassen. Bei Führungen brachte Günter Stock den Besuchern die Geschichte, die Entstehung und die Arbeitsweise der Ziegler etwas näher. Für einen Gastauftritt konnte man die Gitarrengruppe aus Bzenec, die eigentlich im Rahmen des Europatages in Egeln war, gewinnen. Bei den Besuchern kam dies gut an. Die Ausstellung der Nachtfotografen zeigte, wie schön die Alte Ziegelei auch in der Dämmerung sein kann.
Auf der Ziegelei entsteht im Rahmen der Bürgerarbeit ein Bienenpfad. Unterstützung gibt es da von Ute Eckert aus Hakeborn. Sie präsentierte zum Ziegeleifest auch echten Westeregelner Honig.
Auch für die Kinder wurde allerhand geboten und so staunten die Besucher am Sonnabend noch lange über das Bau- und Industriedenkmal "Alte Ziegelei" in Westeregeln.