Wer zu doll zieht, purzelt umso weiter

Giersleben l Die Gierslebener haben am Wochenende richtig aufgedreht. Auf dem Heimatfest bekamen Besucher die kuriosesten Dinge zu sehen. Tauziehen in Kittelschürze war dabei nur einer der Höhepunkte.

Wer kommt denn auf solche Ideen, fragt sich wohl jeder, der zum ersten Mal das Gierslebener Heimatfest besucht: Zuerst gibt es einen Riesen-Spaß am Wipper-Ufer. Teams wie die "Rotkäppchen"-Frauen oder die als Weiber verkleideten Jungs mit dem Namen "Tante-Emma-Laden" zerren mit aller Inbrunst am Seil, so dass ihre Gesichter knallrot werden. Das Seil reißt sogar einmal. Der Gaudi wird verfolgt von vielen jubelnden Zuschauern.

Aber es geht noch weiter mit den Verrücktheiten auf dem Gierslebener Heimatfest, wo die Fantasie offensichtlich keine Grenzen kennt. Zum Gaudi-Fußball treten kostümierte Männer gegen kostümierte Frauen an. Bei einem Spiel können die Besucher Wetten abschließen, in welchem Bereich einer eingezäunten Weide ein Esel oder ein Pferd seinen Haufen machen. Und dann noch ein Höhepunkt am Sonntag: Für das "Wipperentenrennen" wurden 500 gelbe Badewannenenten verkauft. Sie werden in die Wipper gesetzt und die ersten 60 Enten, die in einem Auffangnetz ankommen, werden prämiert.

Dazu kommen noch die Überraschungs-Showeinlagen von der Kita, den "Wipperperlen", der Line-Dance-Gruppe, den Gymnastik-Frauen und den Fußballern. Die Schützen hatten ihren großen Auftritt beim Schützenumzug am Sonntag.

Also, wer kommt auf solche verrückten Ideen? "Solche Ideen bringt immer der Bürgermeister Peter Rietsch mit. Der ist viel unterwegs in anderen Orten", erklärt Beate Packhäuser, die das Fest mit Gemeinderat und Heimatverein organisiert hat. Peter Rietsch selbst zuckt nur mit den Schultern. "Na, man will den Leuten doch etwas bieten. Nur Musik und Fressereien, das ist doch langweilig", sagt er. Es müsse doch auch mal richtig was los sein.

Also mal richtig die Sau rauslassen. Wenn die Gierslebener ihre "Tante-Emma"-Jungs und "Rotkäppchen"-Frauen so anfeuern, findet dieses "verrückte" Heimatfest wohl großen Anklang.

"Wir machen das Heimatfest miteinander und füreinander und damit wir alle mal wieder zusammenkommen", meint Beate Packhäuser.