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Bahnhof Bauvorhaben nimmt endlich Fahrt auf

Bis Ende 2021 sollen die umfangreichen Arbeiten am Stendaler Bahnhof abgeschlossen sein. Derzeit wird am Bahnsteig 4/5 gearbeitet.

Von Donald Lyko 14.06.2019, 01:01

Stendal l Kaum hatte Jeannette Winter, Leiterin des Regionalbereiches Südost der DB Station&Service AG, ihren Posten angetreten, musste sie nach Stendal reisen. „Und es waren zwei unangenehme Termine“, blickte sie auf ein Gespräch mit Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) und einen Auftritt im Stadtrat zurück.

Zu beiden brachte sie eine schlechte Nachricht mit: Die geplanten Arbeiten am Stendaler Bahnhof verschieben sich weiter. „Ein drittes Mal wäre ich wohl nicht gekommen“, sagte sie. Das muss sie auch nicht, denn vor einigen Wochen haben die Arbeiten nun wirklich begonnen.

Gestern Vormittag wurde der Baustart im Beisein von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) offiziell vollzogen. Die ersten Tage seien „schon eine extreme Herausforderung gewesen“, sagte Winter und fügte hinzu: „Es ist nicht davon auszugehen, dass es immer geschmiert läuft.“ In Stendal gebe es unter anderem ein Grundwasser-Problem. Dennoch steht das Ziel, Ende 2021 die Arbeiten abzuschließen.

Das wird gemacht: Nacheinander werden die Bahnsteige 5 und 4, dann die Bahnsteige 3 und 2 einschließlich des östlich gelegenen Bahnsteiges 8 erhöht. Derzeit haben sie eine Höhe von 38 Zentimetern, neu werden sie 55 Zentimeter haben und damit einen stufenfreien Zugang zu den Zügen ermöglichen.

Zeitgleich und danach werden der Personentunnel und die Treppen erneuert. Im Zuge des Tunnelneubaus werden an den Bahnsteigen 1, 2/3 und 4/5 Aufzüge errichtet.

Die neuen Bahnsteige erhalten ein Blindenleitsystem, neue Beschilderung und eine Ausstattung mit Windschutz, Vitrinen und Bänken. Die Beleuchtungsanlagen an den Bahnsteigen und im Personentunnel werden erneuert.

Ganz am Ende wird der Röxer Tunnel, der während der Sperrung des anderen Tunnels stärker frequentiert wird, zurückgebaut und verfüllt. Auch Arbeiten am Bahnhofsgebäude sind vorgesehen. Die 80 Jahre alten Gebäude auf den Bahnsteigen 2/3 und 4/5 werden abgerissen.

Das Land Sachsen-Anhalt und die Deutsche Bahn investieren rund 16 Millionen Euro, weitere zwei Millionen Euro sind für einen Haltepunkt am Hochschulcampus geplant. Während des offiziellen Baustarts unterstrich Thomas Webel die Bedeutung Stendals als Knotenpunkt für den Fern- und Nahverkehr. Ein Beispiel dafür: Werkstags gibt es rund 4500 Ein- und Ausstiege.

Um noch mehr Menschen zum Reisen mit der Bahn zu bewegen, seien nicht nur günstige Reisezeiten wichtig, so Webel, sondern auch „die Qualität des Zugangs zur Bahn“. Wenn wir das Vorhaben so pünktlich abschließen wie geplant, sind die Stendaler und die vielen Gäste froh über die Baustelle, auf die wir schon so lange gewartet haben“, sagte Klaus Schmotz. Sein Angebot an die Bahn AG: Wenn Pro­bleme auftreten sollten, diese gemeinsam zu lösen.