Stendaler Bäcker will investieren: Café könnte Ende 2014 eröffnen / Namenszug soll bleiben Bald Kaffeeplausch im "Tempo Eck"?
Stendal l Von Tempo im Baufortschritt kann beim "Tempo Eck" an der Goethestraße keine Rede sein. Aber der neue Eigentümer des Grundstücks, ein Bäcker, hat konkrete Pläne.
Für Nostalgiker gibt es aus der Bahnhofsvorstadt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Das "Tempo Eck" an der Goethestraße/Beethovenstraße wird abgerissen werden. Die gute: Der Schriftzug "Tempo Eck" bleibt erhalten.
Seit Jahren steht die einstige Einkaufsstätte, die am 2. September 1963 als "Stendals modernster Selbstbedienungsladen" eröffnet wurde, leer. Die Fensterscheiben sind inzwischen durch Holzpappen ersetzt, ein Bauzaun umgrenzt das marode Häuschen, und das immer wieder emporwuchernde Grün ist mittlerweile komplett beseitigt. So ergibt sich ein eher tristes Bild des einst vielfrequentierten Ladens. Und Anwohner des Viertels fragen sich, was denn nun aus dem "Tempo Eck" wird.
Eigentümer des Grundstücks ist seit einiger Zeit Marco Wetzel, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei in Stendal. Die Abrissgenehmigung für den Flachbau hat er von der Stadt vor zwei Jahren erhalten. Zunächst aber will Wetzel erst einmal seinen geplanten Back-Drive-in mit Café an der Stadtseeallee bauen, der Ende des Jahres eröffnet werden soll. "Wenn das gut laufen sollte, dann könnte zum Jahresende 2014 auch das Tempo-Eck fertig werden", sagt Wetzel der Volksstimme.
Mit 400000 Euro soll kleines Café entstehen
400000 Euro will der Bäcker dort investieren, um ein kleines Café zu bauen, das möglicherweise auch mit einem Drive-in-Schalter versehen wird. "Das hängt noch davon ab, ob wir das genehmigt bekommen", sagt Wetzel. Die Idee des Back-Drive-ins, also eines Schalters ähnlich wie beim Hamburger-Pommes-Schnellimbiss, hat er aus Halle. "Dort gab es so etwas mal vor einigen Jahren, das hat uns gut gefallen, es ist mal was ganz anderes."
Aber egal, ob mit oder ohne Schnellbedienungsschalter - auf jeden Fall werden Anwohner des Viertels und Gäste des künftigen Cafés etwas Vertrautes am Gebäude entdecken: Der Schriftzug "Tempo Eck" bleibt erhalten, bekommt noch den Zusatz "Wetzels" davor. "Beinahe hätten wir die Reklameschrift weggegeben, da gab es einen Interessenten", erzählt Marco Wetzel. Daraus wurde dann aber nichts, und der Bäcker ist jetzt froh drum: "Tempo-Eck ist den Leuten einfach ein Begriff."