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Bürgerbeteiligung Bürgermelder ist gut angelaufen

Anfang März startete der Bürgermelder der Stadt Stendal. Von defekten Straßenlampen bis zugewachsenen Gehwegen wurde einiges gemeldet.

Von Donald Lyko 07.08.2020, 09:00

Stendal l Am 10. Juli ging beim Bürgermelder die Meldung ein: „An der Ecke Dahlener Straße/Kirchstraße ist der Bürgersteig fast nicht mehr benutzbar, da die Sträucher den Gehweg fast vollständig überwuchern. Dieser Weg wird auch von den Kindern als Schulweg benutzt und muss dringend freigeschnitten werden.“ Kurze Zeit später war hinter dieser Meldung nicht nur ein „Erledigt“-Häkchen zu sehen, sondern auch die Antwort zu lesen: „Der Eigentümer wurde bereits am 08.07.20 schriftlich zum Rückschnitt aufgefordert. Nach Ablauf der Frist erfolgt eine Kontrolle durch das Fachamt.“

Das ist nur ein Beispiel dafür, wie der lange geforderte Bürgermelder funktioniert. Die Handhabung ist recht einfach: Gleich auf der Startseite der offiziellen Internetseite der Hansestadt Stendal www.stendal.de gibt es auf der linken Seite einen Button: Der Bürgermelder. Ist der angeklickt, gibt es nicht nur einen Überblick über Meldungen der vergangenen Wochen und Monate und deren Bearbeitungsstatus – ohne persönliche Daten zu nennen –, sondern auch die Möglichkeit, selbst auf ein Problem aufmerksam zu machen. Nach dem Klick auf das Feld „Neue Meldung“ werden drei Dinge abgefragt: Wer meldet was, und an welcher Stelle in der Stadt gibt es das Problem. Beim Was sind einige Punkte zur Auswahl vorinstalliert, zum Beispiel rechtswidrig entsorgte Abfälle melden, Verschmutzung Rad-/Gehwege, Kita-Angelegenheiten, Schäden an Spielplätzen, Kultur oder beschädigte Verkehrsanlagen. Es können auch Bilddateien angehängt werden, um die Situation zu veranschaulichen.

Am 3. März war der Bürgermelder online gegangen – um die Bürgerbeteiligung zu stärken und die Bevölkerung einzubeziehen, „der die Probleme im Stadtbild meist zuerst auffallen“, teilte die Stadtverwaltung zum Auftakt mit. Fünf Monate später wird im Rathaus ein erstes positives Fazit gezogen. „Der Bürgermelder ist sehr gut angelaufen. Die Hansestadt Stendal konnte somit eine weitere Kommunikationsmöglichkeit mit den Bürgern in der Stadt installieren“, sagte Stadtsprecher Philipp Krüger auf Nachfrage.

Insgesamt 83 Bürgerinnen und Bürger hatten bis vorige Woche über den Bürgermelder Kontakt zur Verwaltung aufgenommen. Welche Themen wurden angesprochen, gibt es Problemfavoriten? Krüger: „Es wurden viele verschiedene Themen angesprochen. Illegale Abfallentsorgung, verunreinigte Wege und Straßen- beziehungsweise Gehwegschäden sind aktuell die Problemfavoriten. Aber auch defekte Straßenschilder oder Straßenbeleuchtung konnten uns gemeldet werden.“ Offenbar ist die Handhabung für die Bürger ganz praktisch, denn „derzeit sind noch keine Verbesserungsvorschläge eingegangen“, sagte der Stadtsprecher.

Seit langer Zeit unter der Eisenbahnbrücke Uenglinger Straße liegender Müll wurde ebenso gemeldet wie der Zustand am überdachten Fahrradstellplatz am Stendaler Bahnhof, wo der Meldende rund 40 ,,Fahrradleichen‘‘ gezählt habe, denen zum Teil nur Luft fehlt, bei anderen seien nur noch Rad oder Rahmen vorhanden. Die ab 22 Uhr abgeschaltete Beleuchtung einiger Straßen im Ortsteil Wahrburg war ebenso ein Thema wie die Barrierefreiheit in der Friedhofskapelle und eine defekte Schieberabdeckung am Kreisel Moltkestraße/Scharnhorststraße, die zur Gefahr für Radfahrer werden könnte.