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Caritas Neues Team in der Suchtberatung

Nachdem sich die ehemaligen Suchtberater Petra und Ewald Kittner in den Ruhestand verabschiedet hatten, hat sich ein neues Team formiert.

Von Antonius Wollmann 08.09.2020, 07:00

Stendal l Patricia Streißenberger macht einen zufriedenen Eindruck. Und einen tatkräftigen dazu. Seit wenigen Tagen arbeitet die 37-Jährige als Suchtberaterin für die Caritas in Stendal. In ihrem neuen Job scheint sie sich richtig wohl zu fühlen. Was einerseits daran liegt, dass sie nun endlich beruflich in ihrer Heimatstadt angekommen ist. Anderseits reizt sie die neue Aufgabe. „Bisher habe ich vor allem mit Kindern gearbeitet. Jetzt sind die Klienten deutlich älter und damit die Voraussetzungen andere“, erklärt die Therapeutin, die in Stendal Kindheitswissenschaften (Bachelor) und in Potsdam Soziale Arbeit (Master) studiert hat.

Das Thema Sucht spielte in ihrer beruflichen Biografie stets eine Rolle. Egal, ob es sich um Alkohol, Drogen oder Glücksspiel handelte. Mit dem Unterschied, dass sie bisher eher die Angehörigen von Suchtkranken unterstützte. Nun lernt Patricia Streißenberger die andere Seite kennen. Sie hilft also denen, die unbedingt loskommen wollen von ihrer Abhängigkeit. „Im Gegensatz zu meinen anderen Tätigkeiten kommen die Klienten jetzt freiwillig zu mir. Deshalb sind die Widerstände in der Therapie deutlich geringer“, erklärt sie.

Dass die Stendalerin ab sofort zum Team der Suchtberatung gehört, hat bei der Caritas für Erleichterung gesorgt. Nachdem sich Petra und Ewald Kittner nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet hatten, entstand eine Lücke, die endlich gefüllt ist. Denn die Notwendigkeit, das Beratunsangebot aufrechtzuerhalten, besteht natürlich noch immer.

Mit Julia Kittner und Folker Lemme ist die neue Mannschaft fast komplett. Zu dritt besetzen sie zwei volle Stellen. Allerdings fehlt ein neuer Leiter, der noch bis Ende des Jahres gefunden werden soll. „Die Stelle wird bald ausgeschrieben. Wir sind optimistisch, dass wir sie besetzen können“, sagt Julia Kittner, die bis dahin als kommissarische Chefin einspringt.

Für einen personellen Umbruch nicht ungewöhnlich, versucht das neu formierte Team, Veränderungen anzuschieben. Viele Ideen stecken noch in den Kinderschuhen, doch eines steht schon fest: So soll das Gruppenangebot in naher Zukunft erweitert werden. Bislang bietet die Caritas nur eine Kunsttherapie-Gruppe an. An dieser Stelle sehen Julia Kittner und Patricia Streißenberger auf jeden Fall noch Potenzial nach oben. „Gruppentherapien sind sehr wertvoll. Besonders die soziale Komponente spielt dabei eine Rolle. Suchtkranke lernen dabei andere Lösungen für das Problem kennen. Der Austausch mit anderen Betroffenen ist wichtig“, erklärt Julia Kittner.

Während auf dem Gebiet der Suchtberatung Grund für Opimismus herrscht, sieht es an anderer Stelle etwas schlechter aus. Nach dem Ausscheiden von Petra Kittner ist die Schwangerschaftsberatung momentan nicht besetzt. Aber auch hier soll eine Ausschreibung Abhilfe schaffen. Am besten noch in diesem Jahr.