Bei Dailycer in Tangermünde soll nach dem Stopp die Produktion in den nächsten Tagen anlaufen Die Produktlager waren stets gut gefüllt
Nachdem vor einer Woche die Produktion am Tangermünder Standort der Dailycer Group (Milksnack) gestoppt wurde, gibt es jetzt die Nachricht von der Wiederaufname der Arbeit. In wenigen Tagen soll es weitergehen.
Tangermünde l Gestern vor einer Woche waren die Rohstoffe in der Tangermünder Cerealienfabrik aufgebraucht. Die Grundlage für die Herstellung neuer Produkte nicht mehr vorhanden. Deshalb hieß es erst einmal Stopp für all jene, die tagtäglich in dem modernen Werk für Frühstückscerealien in ihre Berufskleidung schlüpfen.
Am Mittwoch dieser Woche kamen die Mitarbeiter des Unternehmens wieder zu einer Betriebsversammlung zusammen. Olaf Blank, Vorsitzender der Geschäftsführung, war von Lüneburg nach Tangermünde gekommen, um mit den Männern und Frauen zu sprechen. Seine Aussage: In den nächsten Tagen werde die Produktion an der Elbe wieder aufgenommen.
"Der derzeitige Stopp der Produktion ist im Rahmen des eingeleiteten Schutzschirmverfahrens ein normaler, erforderlicher Vorgang", erklärt Unternehmenssprecher Mirko Kahre in einem Telefonat. Da die Produktlager gut gefüllt seien und die Kundenwünsche somit erfüllt werden könnten, beeinflusse dieses Vorgehen nicht das operative Geschäft. Dass die Lager gefüllt sind, beweist die Tatsache, dass nach Volksstimme-Informationen noch all jene Mitarbeiter, die für die Verladung verantwortlich sind, in Schichten arbeiten.
Kahre erläutert den Grund für den Produktionsstopp: "Die Umstellung der Bezahlungsmodalitäten auf Lieferantenseite muss in dieser Zeit besprochen und festgelegt werden. Dies ist ein durchaus komplexer Prozess, der im Rahmen des eingeleiteten Schutzschirmverfahrens höchste Sorgfalt und damit auch einige Zeit erfordert." Außerdem betont er: "Die Mitarbeiter werden wie gewohnt bezahlt, so dass der vorübergehende Stopp der Produktion keine unmittelbaren Konsequenzen auf das operative Geschäft der Dailycer hat."
Auch wies er darauf hin, dass sich das Unternehmen nicht in der Insolvenz befinde. Das erst seit wenigen Monaten in Deutschland mögliche Schutzschirmverfahren mache es möglich, ungestört von Gläubigerforderungen an einem Sanierungskonzept zu arbeiten. "Das Schutzschirmverfahren ist neu, und deshalb geht es ein wenig drunter und drüber", verriet der Unternehmenssprecher. Dennoch würden Sanierungsgeschäftsführer Torsten Voß und Sachwalter Andrew Seidl mit Hochdruck an einem Konzept arbeiten. "Sobald hier erste Eckpunkte feststehen, werden die Mitarbeiter des Unternehmens die ersten sein, die darüber informiert werden", versprach Kahre.