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Einschulung Eignungstests im Verzug

Die Corona-Krise hat im Landkreis Stendal dazu geführt, dass bei Kindern Einschulungsuntersuchungen fehlen. 350 für den Jahrgang 2021.

Von Regina Urbat 17.07.2020, 11:00

Stendal l Der pünktlichen Einschulung von mehr als 900 Abc-Schützen am 29. August im Landkreis Stendal steht nichts im Weg. Zumindest seitens des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung. Es ist für die termingerechte Einschulungsuntersuchung zuständig und versichert: Die Mädchen und Jungen des sogenannten Einschulungsjahrgangs 2020 sind alle im Vorjahr zwischen Februar und Juli und somit fristgemäß untersucht worden.

Anders sieht es bei jenen Kindern aus, die 2021 eingeschult werden sollen. „Hier sind wir wegen der Corona-Krise im Verzug“, teilt die Pressestelle der Kreisverwaltung mit. Laut der Informationen aus dem zuständigen Fachamt besteht jedoch noch ein „zeitlicher Puffer“, um auch diesen Jahrgang noch termingerecht auf eine Schuleignung testen zu lassen.

Wie die Kreisverwaltung auf Volksstimme-Anfrage weiter mitteilt, sind Schuleingangsuntersuchungen Pflicht und „haben höchste Priorität“. Sie werden sowohl im Gesundheitsamt in Stendal als auch in Grundschulen durchgeführt. Wegen der Schulschließungen bedingt durch die Corona-Pandemie wurden die Untersuchungen von Mitte März bis Anfang Mai gestoppt. Während dieser Zeit haben die Mitarbeiter des Jugendärztlichen Dienstes die Kollegen der Hygiene bei der Bewältigung der vielen Aufgaben in der Corona-Krise unterstützen müssen.

Durch den Rückgang der Infektionszahlen im Landkreis konnten im Mai die Schuleingangsuntersuchungen für den 21er Jahrgang im Amt und seit Juni in Grundschulen wieder aufgenommen werden. Teilweise sind jedoch Tests ausgefallen, „weil Eltern aus verschiedenen Gründen Termine absagten“.

Etwa 350 Kinder sind derzeit noch ohne die notwendige Untersuchungen. Diese sollen nach den Sommerferien nachgeholt und möglichst bis Oktober abgeschlossen sein. Getestet werden Sprache, Motorik und Wissensstand. Vorgeschrieben sind zudem eine körperliche Untersuchung sowie ein Hör- und ein Sehtest. Durchschnittlich müssen sich im Landkreis Stendal jährlich 950 Fünf- und Sechsjähige einer Eignungsuntersuchung unterziehen.

Ob ein Kind nicht geeignet ist und zurückgestellt werden sollte, wird vom Schularzt „generell nur empfohlen“. Oftmals trifft dies zu, wenn die geistige, sprachliche, motorische oder sozial-emotionale Entwicklung bei dem Kind deutlich verzögert ist. Die Eltern können die Rückstellung an der zuständigen Grundschule beantragen, die Entscheidung obliegt dem Landesschulamt.

In den letzten Jahren seien im Landkreis Stendal durchschnittlich 35 Rückstellungen vom Jugendärztlichen Dienst empfohlen worden. Diese Zahl sei in diesem Jahr noch nicht überschritten worden. Das Fachamt weist zudem darauf hin, dass der Entwicklungsstand eines Kindes unabhängig von der Corona-Pandemie beurteilt wird. Das bedeute: „Covid-19 hat keinen direkten Einfluss auf eine Schulrückstellung.“