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Freizeitbad Kosten laufen aus dem Ruder

Die Kosten für den geplanten Bau eines Kinderbeckens im Altoa in Stendal laufen aus dem Ruder. Es wird nach einer Alternative gesucht.

Von Regina Urbat 04.02.2020, 10:00

Stendal l Das Bedürfnis der Menschen nach individueller Freizeitgestaltung wächst bundesweit. Ebenso steigt das Gesundheitsbewusstsein stetig. Diese Faktoren sieht die Geschäftsführung der Altmark-Oase (Altoa) längst als Chance, um die Attraktivität des Sport- und Freizeitbades in der Hansestadt zu steigern.

„Im Vorjahr haben wir deshalb das Kursangebot dem Bedarf angepasst“, sagt Marcus Schreiber. Der Geschäftsführer weiß, es sei der richtige Weg, denn die Besucherzahl stieg weiter. Und: Ob Wassergymnastik oder Schwimmkurse für alle Altersbereiche, „die Kapazität ist von der Auslastung und der Zeit her, die uns dafür zur Verfügung steht, an der Grenze angelangt“, sagt der 48-Jährige.

Reserven gebe es dennoch, in erster Linie bei den Angeboten im Außenbereich. So war geplant, in diesem Jahr ein Kinderbecken zu bauen. Bislang gibt es auf dem 12.000 Quadratmeter großen Gelände des städtischen Hallenbades ein Schwimmerbecken und diverse Spiel- und Kleinfeldanlagen.

Ursprünglich war für das neue Minibecken eine halbe Million Euro eingeplant. Diese Investition ist im Haushaltsplan für 2020 wegen steigender Baukosten um 100.000 Euro erhöht worden. Doch auch die nun veranschlagten 600.000 Euro würden nicht reichen, sagt Marcus Schreiber. „Die Kosten laufen in allen Bereichen aus dem Ruder.“

Das betrifft den Erdaushub plus deren Entsorgung, die ganze Mess- und Regeltechnik bis hin zum Becken selbst. Letzteres sei zwar ein Fertigteil, „doch die Preise für die Edelstahlteile haben mächtig abgezogen“, erläutert Marcus Schreiber, der seit 2004 das Stendaler Sport- und Freizeitbad leitet. In Absprache mit der Verwaltung habe man nun die Handbremse angezogen. „Wir haben nur ein Budget von 600.000 Euro, und das muss reichen“, begründet der Altoa-Chef. Derzeit liegen die Planungen für ein neues Kinderplanschbecken auf Eis, es werde nach einer Alternative Ausschau gehalten.

Der Geschäftsführer selbst favorisiert einen Wasserspielplatz, eine Realisierung soll geprüft werden. Solch eine Spielfläche, auf der aus unterschiedlichen Düsen und Fontänen Wasser spritzt, erfreue sich bei Kindern großer Beliebtheit. Deshalb sei für Schreiber solch ein Planschvergnügen eine gute Alternative, den Außenbereich in den Sommermonaten attraktiver für die Badegäste zu gestalten. „Nur, in diesem Sommer wird das nichts mehr.“

Trotz der erneuten Verzögerung für eine Erweiterung schaut Marcus Schreiber zuversichtlich auf die kommenden Monate. „Wir hatten einen ausgezeichneten Januar“, sagt er und begründet es – etwas augenzwinkernd – mit den guten Vorsätzen von Besuchern, die mehr für ihre Gesundheit tun möchten. Wie sich der Ansturm auf die diesjährige Bilanz auswirkt, bleibt abzuwarten.

Fakt sei, so Schreiber weiter, die Besucherzahlen von 2019 lagen über denen von 2018. Im Vorjahr nutzten die Bade- und die Saunalandschaft insgesamt 142 825 Gäste, davor seien es 135 254 Gäste gewesen, inklusive der Vereins- und Schulschwimmer. Dennoch können die Einnahmen nicht alle Kosten decken, „sei denn, wir erhöhen die Eintrittspreise drastisch“. Das sei nicht gewollt, so lag der Fehlbetrag 2018 bei rund 360.000 Euro. Für das Geschäftsjahr 2019 steht die Berechnung noch aus.