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Auf dem Gelände des AltOa läuft das Jugendfeuerwehr-Lager / Bald vielleicht auch Konzerte? Go-Karts sind der Renner der Woche

Von Christoph Seemann 30.08.2012, 14:43

Eine Menge Spaß, viele Angebote von Kart-Fahren bis Kinobesuch, dazu ein bisschen Disziplin. Das ist das Rezept des diesjährigen Sommercamps der Freiwilligen Feuerwehr in Stendal.

Stendal l Selbst der Oberbürgermeister war begeistert. "Also, was die hier auf die Beine stellen - da muss man den Hut ziehen", sagte Klaus Schmotz staunend. Gemeint war das Sommer-Zeltlager der Jugendfeuerwehren von Stendal, das er am Montag eröffnete. Man wolle "die Feuerwehr auf jedwede Weise unterstützen, und den Älteren eine Beteiligung bei der Jugendfeuerwehr schmackhaft machen", meinte der Stadtobere weiter.

Das mit dem Schmackhaft-Machen schien zu funktionieren: Schon am nächsten Tag wirkten die rund 70 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 16 Jahren ziemlich begeistert von dem fünftägigen Zeltcamp. Grund könnte einer der Programmhöhepunkte gewesen sein, der an diesem Tag stattfand: Go-Kart-Fahren! Mit 5,5 PS durften die Kinder über einen Parcours knattern - für die Aktion hatte die Feuerwehr den Veranstalter "Team von Ende" aus Genthin kommen lassen, um den Rundkurs aufzubauen und Karts zu stellen.

Dagegen konnte das Lehmburgenbauen des ersten Nachmittags nicht ganz mithalten: "Etwas langweilig", fand ein Jugendlicher das. Aber es gibt ja noch soviel mehr zu erleben in dieser Woche. Fahrradtouren, Kinobesuch, eine Überraschungsfahrt in einen noch unbekannten Ort, Disco, Volleyballturnier und und und...

Das Feriencamp findet bereits seit vielen Jahren statt und wird von Feuerwehrchef Michael Geffers organisiert und geleitet. Anders als in den vorigen Jahren findet es diesmal nicht auf einem Zeltplatz in Wischer, sondern auf dem Gelände des AltOa statt.

Wieso? "Die wirtschaftlichen Interessen des Zeltplatzbetreibers waren nicht deckungsgleich mit den unseren", sagte Geffers mit einem wissenden Lächeln. Auf Deutsch: Der Zeltplatz war wohl dieses Jahr zu teuer. Macht aber nichts, im Prinzip blieb alles beim Alten: Das 28-köpfige Betreuerteam hatte bereits, bevor es losging, Gemeinschaftszelte und einen Waschraum aufgebaut, und Michael Geffers bekam einen kleinen , roten Container zum Nächtigen. Marcus Schreiber, Leiter des AltOa, freute sich: "Das ist eine echte Premiere für uns, so ein Event hier auf dem Gelände zu haben. Und es ist für uns ein Experiment: Je nach Erfolg können wir überlegen, ob wir hier weitere Groß-Events wie Konzerte starten." Nur die Toilettenanzahl ist etwas geringer als in Wischer - Disziplin sei also gefordert, sagte Geffers.

Das galt auch in anderer Hinsicht: Aufstehen um 8 Uhr morgens, Nachtruhe um 10 Uhr abends stand auf dem Programm - Jungs und Mädchen in getrennten Zelten, versteht sich. Gegessen wird gemeinsam, der Tisch wird von den Kindern aufgeräumt, und die Zelte sollen sie am letzten Tag selbst abbauen. Und auch zur Begrüßung am ersten Tag mussten die Kinder strammstehen, als Michael Geffers ihnen "anstrengende und unterhaltsame Stunden" wünschte.

Denn immerhin ginge es hier um eine pädagogische Initiative, meinte Geffers: "Die Kinder müssen hier ganz viel selber tun. Für mich hat ein Zeltlager einen Bildungshintergrund: Die Kinder sollen lernen, sich kameradschaftlich zu bewegen. Nirgendwo können sie sich auch untereinander besser kennenlernen als in so einer Woche." Und das klappt? Da war Geffers zuversichtlich: "Ich mache das seit zehn Jahren, da weiß man so langsam, wie das funktioniert."