1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. „Der Standort steht und lebt“

Hochschule „Der Standort steht und lebt“

Das Sommerfest an der Hochschule Stendal ist zur Tradition geworden. Dieses Mal war es einer der Höhepunkte zum 25-jährigen Bestehen.

Von Anne Toss 01.07.2016, 11:18

Stendal l Die wahrscheinlich begehrtesten Plätze während des Sommerfestes der Hochschule am Mittwoch waren blaue Liegestühle, die auf dem Campus verstreut dazu einluden, Sonne und Musik zu genießen. Dort hatte es sich auch Laura Kraus, Masterstudentin der Hochschule, bequem gemacht. „Ich freue mich gerade riesig, dass schönes Wetter ist“, sagt sie, „in den vergangenen Jahren hat es immer geregnet.“

Kraus ist gebürtige Berlinerin und studiert bereits seit fünf Jahren in Stendal. „Seit meinem Studienbeginn hier gilt der Spruch: Stendal ist das, was du daraus machst. Und das stimmt wirklich.“ Dass die Schwierigkeit zuallererst darin besteht, Studenten von Stendal als Studienort zu überzeugen, und nicht darin, sie zum Bleiben zu bewegen, weiß auch Hochschulrektorin Anne Lequy. „Wir kämpfen gegen das nicht vorhandene Image an“, sagt Lequy, „besonders durch bundesweite Marketingaktionen.“ Laut ihr ist dafür die Nutzung sozialer Medien unentbehrlich.

Lequys Prognose für die Zukunft des Hochschulstandorts Stendal fällt trotzdem positiv aus: „Von insgesamt 6600 Studenten studieren 2200 in Stendal. Außerdem wird nach den Semesterferien kein neuer Studiengang hinzukommen, aber auch keiner gehen.“ Und Veränderungen wie der Bau eines Studentenwohnheimes würden zeigen, dass „der Standort steht und lebt“.

Das wurde auch draußen auf dem Festgelände sichtbar. Bei Auftritten des Hochschulchores und drei verschiedener Bands, einem Backwettbewerb, Trödelmarkt und einer Fun-Olympiade trafen sich Studierende, Lehrkräfte und Gäste, kamen miteinander ins Gespräch. Und wie jedes Jahr standen wieder Studenten hinter der Organisation des Sommerfestes. Julia Morgenbesser und Larissa Siemers – beide studieren Rehabilitationspsychologie im sechsten Semester – hielten die Fäden im Hintergrund in der Hand.

„Ich denke, wir haben es aus Pflichtgefühl gemacht, denn sonst hätte sich wahrscheinlich niemand dazu bereiterklärt“, sagt Julia Morgenbesser. Im März habe die Kernzeit begonnen, in der vieles zu tun war. „Natürlich ist die Organisation auch mit dem Schreiben der Bachelor-Arbeit zusammengefallen, aber da reden wir jetzt nicht drüber“, sagt Larissa Siemers und lacht.

Unterstützt wurden sie von der Verwaltung, aber auch von Studenten, die eigene kreative Ideen einbrachten. So verkaufte Fea Becker unter anderem selbstgemachten Sirup und Kosmetik. „Es ist einfach ein Hobby von mir und alles ist bio, kommt aus dem Garten.“ In der Nähe sitzt Stephanie Stößel am Infostand der Tiertafel Havelberg. Sie organisierte eine Tauschaktion, bei der alte Hundehalsbänder für eine Spende gegen neue eingetauscht werden konnten. Die Einnahmen kommen Menschen mit Haustieren zugute, die in prekären Verhältnissen leben. „Sie können sich dann in der Tiertafel Futter und Zubehör abholen.“

Da das Jubiläumsjahr eigentlich nur für die Hochschule Magdeburg gilt, darf man gespannt sein, wie das Sommerfest im kommenden Jahr gestaltet wird. Denn dann feiert der Standort Stendal sein 20-jähriges Bestehen.

Mehr Fotos gibt es auf: www.volksstimme.de/campusfeststendal2016