Mehr als Feuer löschen Inspiration für Nachwuchs: Diese Feuerwehrleute haben Wehr bei Stendal geprägt
Langjährige Mitglieder haben die Freiwillige Feuerwehr Jarchau geprägt. Bei der Feier zum 130-jährigen Bestehen blicken die Kameraden auf wichtige Meilensteine zurück.

Jarchau - „Lasst uns das Erreichte feiern, neue Ideen entwickeln, die Jugend inspirieren und weiterhin füreinander da sein.“ So motivierte der Jarchauer Ortswehrleiter Marco Wetzel die Gäste bei der 130-Jahr-Feier der Feuerwehr Jarchau. Bei dem Fest im Gerätehaus würdigten die Gäste verdiente, langjährige Kameraden für ihr großes Engagement. Einige von ihnen sind nahezu das halbe Bestehen der Wehr schon dabei.
Ein Großbrand im Kossattenhof 1890 zeigte den Jarchauern: Sie brauchen eine Feuerwehr. 1895 mit einer Saugspritze – dem Symbol für den Anfang moderner Brandbekämpfung – ausgestattet, ging es los.
Meilensteine der 130-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Jarchau
Viele der wichtigen Meilensteine, die Marco Wetzel aufzählte, haben Karl Zabel und Hermann Wetzel miterlebt. Der 88-jährige Zabel und der 84-jährige Wetzel kennen sich seit dem Beginn ihrer Arbeit im Kuhstall am 25. März 1960. Bei der Feuerwehr haben die beiden im Laufe der Jahre viele wichtige Etappen miterlebt.

So zum Beispiel, dass 1961 die Frauengruppe als Zeichen für Vielfalt und Zusammenarbeit gegründet wurde. Oder ein Jahr später, 1962, als die jungen Brandschutzhelfer sie mit ausgebildet und zum Feuerwehrdienst motiviert haben.
Für seine mehr als 60 Jahre treuen Dienste in der Wehr bekam Hermann Wetzel die Anstecknadel der Stufe sechs. Da Karl Zabel sogar noch länger dabei ist, bekam er das Ehrenabzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes Stendal in Bronze vom Vorsitzenden Steffen Jorns verliehen.

Eine große Erleichterung nach all den Jahren war das neu gebaute Feuerwehrgerätehaus, das seit 2015 mehr Platz für die Kameraden bietet. Für die Kinder- und Jugendfeuerwehr gibt es seitdem einen eigenen Raum.
Auf ihre Jugendarbeit ist die Jarchauer Wehr besonders stolz. Viele Pokale von Wettkämpfen glänzen in den Vitrinen des Feuerwehrgerätehauses. Diese haben die Jugendfeuerwehr seit ihrer Gründung 1999 in verschiedenen Disziplinen wie Cross-Läufen, Löschangriffen oder bei Stichen und Bünden gewonnen.
Auszeichnung für Michaela Wetzel
Aus der Nachwuchsarbeit der Wehr ist Michaela Wetzel nicht wegzudenken. Seit fast 40 Jahren ist sie Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Sie war dabei, als 1999 die Jugendfeuerwehr gegründet wurde und rief 2012 die Kinderfeuerwehr ins Leben. Seither begeistert sie gemeinsam mit ihrem Team die jungen Menschen für das Ehrenamt und lehrt sie wichtige Fähigkeiten für ihr Leben.

Um dies zu würdigen, überreichte ihr der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart, Klaus Hörnke, die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr.
„Wir investieren in Ausbildung und Prävention, damit wir auch künftig schnell und sicher helfen können. Wir engagieren uns für Sicherheit in unserer Gemeinde, ein lebendiges Dorfleben und für Brandschutzaufklärung im Kindergarten“, sagte Marco Wetzel.

Die Wertschätzung und Dankbarkeit gab es dafür von Akteuren aus dem Dorf. Kita-Leiterin Verena Lorenz und Pfarrerin Janette Obara stellten dies in ihren Grußworten und mit Aufmerksamkeiten heraus.
„So viel ehrenamtliche Einsatzbereitschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Mein besonderer Dank gilt Ortswehrleiter Marco Wetzel und dem Vorsitzenden des Fördervereins Eyk Mahnke. Sie beide halten den Laden zusammen“, fasste Ortsbürgermeister Heiko Wichmann (CDU) zusammen.
Ehrung für Vorsitzenden des Fördervereins der Feuerwehr Eyk Mahnke
Für Eyk Mahnke fand der Ortswehrleiter anerkennende Worte. Seit 2002 ist er im Feuerwehrvorstand aktiv und seit 16 Jahren Vorsitzender. „Mit seiner freundlichen und offenen Art führt und lenkt er den Verein, pflegt das Zusammenleben im gesamten Ort Jarchau und setzt sich engagiert für die Dorfgemeinschaft ein“, erklärte Marco Wetzel. Der Vereinschef organisiert und leitet die Traditionsfeuer und das Maibaumaufstellen und kümmert sich um die Alters- und Ehrenabteilung.

Doch das schaffe er nicht ohne tatkräftige Hilfe, betont Eyk Mahnke. Er hob den Einsatz von Jutta Pahlke hervor, die seit 2013 im Förderverein Mitglied ist. Wann immer es für die 82-Jährige möglich sei, ist sie dabei, sagte der Vorsitzende.
Mit ihren Veranstaltungen schaffen die Feuerwehrleute eine Brücke zwichen Jung und Alt in Jarchau. „Heute stehen wir nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft“, betonte Marco Wetzel, immer auf der Suche nach engagierten und motivierten Helfern.