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Kinderbetreuung Stendal bekommt eine weitere Kita

Anfang kommenden Jahres wird in Stendal-Stadtsee ein neuer Kindergarten eröffnet. Das Rote Kreuz fungiert als Träger der Einrichtung.

Von Bernd-Volker Brahms 29.06.2016, 01:01

Stendal l Das Angebot an Kita-Plätzen wird im kommenden Jahr in Stendal weiter erhöht. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) baut derzeit in der Rosa-Luxemburg-Straße eine Einrichtung mit 45 Kindergarten- und 15 Krippenplätzen aus. Insgesamt sollen 1,6 Millionen Euro investiert werden. Aus dem Förderprogramm Stark III sind 358.000 Euro eingeplant.

„Wenn es nach Plan läuft, werden wir im Januar oder Februar fertig sein“, sagte DRK-Projekt- begleiter Viktor Schellert am Dienstag bei einer Baustellen- begehung. Bereits in Kürze werde damit begonnen, Personalgespräche zu führen. Erzieherinnen sollen frühzeitig engagiert werden, damit es gleich losgehen kann, sobald das Gebäude umgebaut ist, sagt der Projektbegleiter.

„Der Bedarf für eine weitere Kita ist vorhanden“, ist sich Viktor Schellert sicher. Zahlreiche Eltern hätten bereits ihr Interesse an einem Kita-Platz für ihre Sprösslinge angemeldet.

Der Stendaler Architekt Lutz Schwarzbrunn, der das Projekt betreut, hält das 6000 Quadratmeter große Areal für ideal für einen Kindergarten. „Es ist weitläufig und hat einen schönen Baumbestand“, sagte der Architekt.

Den Umbau des Gebäudekomplexes mit seinen fast 900 Quadratmetern Nutzfläche hält Lutz Schwarzbrunn für etwas kurios, da er diesen ab 1996 von einer Kita zu einer radiologischen Praxis umgebaut hat und nun in eine Kindereinrichtung zurück verwandelt. „Die Bausubstanz ist gut, so dass ein Abriss nicht sinnvoll war. Außerdem ist der Zuschnitt der Räume sehr gut“, sagte Schwarzbrunn. Auch die Wärme-Kraft-Koppelung sei weiter nutzbar. Lediglich die „thermische Bilanz der Außenhülle“ entspreche nicht den Anforderungen an eine Kita. „Das liegt auch daran, dass dort vorher eine Praxis drin war“, sagte Schwarzbrunn.

Nachdem die Arztpraxis 2005 aufgrund einer Insolvenz wieder schließen musste, stand das Gebäude mehr als zehn Jahre leer. Im Jahre 2011 erwarb das DRK Haus und Grundstück, um daraus einen Nachbarschaftstreff zu machen. „Daraus ist leider nichts geworden“, sagte Schellert. Am Ende habe sich das Projekt nicht wirtschaftlich darstellen lassen, auch weil Fördermittel nicht zur Verfügung standen.

Am pädagogischen Konzept, das sich an den Leitlinien des DRK orientiere, werde noch gefeilt, sagte Schellert. Sicherlich werde man aufgrund von Flüchtlingskindern Integration betreiben. Ein integrativer Kindergarten mit gesonderten Plätzen für gehandicapte Kinder werde es aber nicht.

Seit Anfang der 1980er Jahre wurde das Gebäude als Kindergarten „Fritz Heckert“ und Krippe „Geschwister Scholl“ genutzt. Im Zuge des Ausbaus von Stendal-Stadtsee war die Kindereinrichtung an der Stelle entstanden.