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Krankheit Nach Ausbruch des West-Nil-Virus im Kreis Stendal: Impfung gibt es nur für Pferde

Außer dem Schutz vor Mücken können Bewohner der betroffenen Region um Tangerhütte nur wenig tun.

Von Andreas König Aktualisiert: 02.08.2021, 15:15
Der West-Nil-Virus ist in Tangerhütte festgestellt worden. Für Pferde gibt es gegen die Krankheit einen Impfstoff.
Der West-Nil-Virus ist in Tangerhütte festgestellt worden. Für Pferde gibt es gegen die Krankheit einen Impfstoff. Foto: dpa

Stendal/Tangerhütte - Trotz der Infektion eines Kanarienvogels in Tangerhütte werden keine gravierenden Schutzvorkehrungen getroffen. Das geht aus den Antworten des Landesamtes für Verbraucherschutz und des Landkreises Stendal hervor, die beide Behörden auf Volksstimme-Anfragen gegeben haben. Zwar handelt es sich bei der Infektion mit dem West-Nil-Virus um eine meldepflichtige Tierseuche, doch hat der Fall keine Stallpflicht oder ähnliche Schutzmaßnahmen zur Folge, wie sie beispielsweise beim Auftreten der Geflügelpest angeordnet werden.

„Menschen können sich nur durch die allgemein üblichen Maßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen schützen“, informiert Jana Henning von der Pressestelle des Landkreises Stendal. „Außerdem sollten, soweit möglich, offene Wasserstellen als Orte der Vermehrung von Mücken beseitigt werden“, heißt es weiter.

Verendetes Tier aus Tangerhütte zur Untersuchung gegeben

Das verendete Tier sei von seinen aus Tangerhütte stammenden Besitzern „zur Untersuchung an das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt in Stendal“ gegeben worden.

Die Besitzer des Vogels seien zwar nicht getestet, aber darauf hingewiesen worden, dass sie bei einer fieberhaften Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen den behandelnden Arzt über die Infektion mit dem West-Nil-Virus informieren sollen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Stendal wurde von der Infektion mit dem West-Nil-Virus in Kenntnis gesetzt, teilt die Kreisverwaltung ferner mit. Es gibt für Tiere und Menschen keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten gegen das West-Nil-Virus. Eine eventuell erforderliche Behandlung werde sich nach den vorliegenden Symptomen richten.

Auch eine Schutzimpfung existiert weder für Menschen, noch für Vögel. Immerhin steht ein Vakzin zur Verfügung, mit dem Pferde gegen das West-Nil-Virus immunisiert werden können. Seit Bekanntwerden der ersten Infektionsfälle in Deutschland wird Pferdehaltern empfohlen, ihre Tiere impfen zu lassen. Das Virus kann sich nur im Körper von Vögeln so stark vermehren, dass bei Stechmücken schon eine Blutmahlzeit ausreicht, um es weitergeben zu können, informiert das Landesamt für Verbraucherschutz.