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Naturschutz Inventur in der Heide - Übungsplatz ist grün

Der Truppenübungsplatz Altmark ist ein Paradies für schützenswerte Arten.

Von Anke Kohl 28.10.2015, 18:23

Letzlingen/Colbitz  Die Naturschutzinventur in der Colbitz-Letzlinger Heide ist abgeschlossen und das Ergebnis ist: Der Status als europäisches Schutzgebiet im Rahmen von Natura 2000 ist gesichert. In Auftrag gegeben worden war die Inventur im Grünen vom Bundesamt für Infrastruktur und Umweltschutz der Bundeswehr sowie vom Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt. Ein rund 230 Quadratkilometer großes Gebiet wurde dazu von Umweltexperten genauestens unter die Lupe genommen und untersucht. Alle schutzwürdigen Tier- und Pflanzenarten sowie 10 800 unterschiedliche Biotope erfassten die Fachleute dabei.

Zu den schützenswerten, teils äußerst selten vorkommenden Tierarten auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes gehören unter anderem der Heldbock, die Heideschrecke, die Mopsfledermaus, das Mausohr, der Eremit, der Kammmolch oder die Große Moosjungfer. Brutvögel wie das Birkhuhn, der Wespenbussard, der Wachtelkönig, der Ortolan, die Heidelerche, der Ziegenmelker oder drei Spechtarten haben ihr Habitat auf der Heidefläche gefunden. Und selbst hierbei handelt es sich nur um eine kleine Auswahl der seltenen Tierarten, die in der Colbitz-Letzlinger Heide beheimatet sind.

Beeindruckend sind aber auch die rund 400 Jahre alten Huteichen. Alle Ergebnisse sind auf der Homepage des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt sowie unter dem Link https://www.bundesimmobilien abrufbar.
„Mit Fertigstellung dieses Berichts sind nunmehr die Voraussetzungen für die Sicherung der Colbitz-Letzlinger Heide als Europäisches Natura 2000-Schutzgebiet gegeben“, betont Emanuel Walter vom Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt. Im Mai 2014 wurden Bundesforst und Bundeswehr bereits für den Erhalt und die Pflege alter Eichengruppen als UN-Dekadeprojekt ausgezeichnet.

Die Colbitz-Letzlinger Heide ist das größte zusammenhängende Heidegebiet Mitteleuropas. Zu diesem Naturschutz-Hotspot in Sachsen-Anhalt habe sie sich gerade wegen der militärischen Nutzung entwickelt, betont Walter. Rund 85 Prozent der Fläche sind als Fauna-Flora-Habitat und Vogelschutzgebiet im europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 ausgewiesen.