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Pandemie Corona vergrößert das Haushaltsloch

Die Corona-Krise hinterlässt Spuren im Haushalt des Landkreises Stendal. Das Defizit steigt auf über eine Million Euro.

Von Regina Urbat 06.05.2020, 16:40

Stendal l Der erste Kassensturz in der Corona-Krise ist erfolgt. Noch sind es Schätzungen, die Landrat Patrick Puhlmann (SPD) in der Kreisausschusssitzung verkündet hat. Doch Fakt ist, die Pandemie wird das Haushaltssaldo des Landkreises Stendal erhöhen. Bislang lag das Defizit bei rund 925 200 Euro, durch Corona steigt es auf über eine Million Euro. Mit Stand 28. April exakt auf 1 069 677 Euro.

Als reine Kosten stehen bislang 169 500 Euro zu Buche. Dabei handelt es sich um Ausgaben für den Einkauf von Schutzmasken, Handschuhen und Hygienematerial, um Spuckschutzwände, aber auch von Telekommunikationstechnik, um Beratungen und Sprechstunden für Bürger trotz Kontakteinschränkungen ausführen zu können (Infokasten). Aufgelistet unter den Corona-Kosten sind ebenfalls Beratungsdienste und Versorgung.

„Es ist noch fraglich, ob wir alle Kosten selbst tragen müssen“, sagte Puhlmann mit dem Verweis, dass die Ausgaben beim Land für eine Rückerstattung angemeldet wurden.

Zu den Kosten durch die Corona-Pandemie rechnet die Verwaltung auch den Einsatz von Personal, die sich auf rund 876 000 Euro belaufen. „Dabei handelt es sich nicht um zusätzliche Kosten, sondern gebundene Ausgaben für die speziellen Aufgaben des sogenannten Corona-Teams. Wie Puhlmann weiter erläutert, gehören 37 Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen dazu.

Die Teams sind so zusammengestellt, dass zum einen die Aufgaben erledigt werden, um die Pandemie einzudämmen. Zum anderen sollen die Mitarbeiter weiter regelmäßig in ihren Fachämtern tätig sein. „Denn die Arbeit der Verwaltung darf nicht auf Dauer zum Erliegen kommen, zumal wir wissen, dass die Corona-Krise noch lange anhalten wird“, betont der Landrat. Deshalb sei es nicht abzusehen, wie hoch die Neuverschuldung der Kreisverwaltung wirklich wird.